Wirtschaft

Kartellbehörde ermittelt im Krimi um Fernwärme

Im Strafverfahren wegen mutmaßlich illegaler Preisabsprachen zwischen früheren Mitarbeitern der Fernwärme Wien und mehreren Rohrleitungs-Baufirmen soll in Kürze die Anklage vorliegen. "Wir arbeiten intensiv an der Enderledigung", sagt Erich Mayer von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Der Akt betrifft 26 beschuldigte Personen und vier Firmen.

Parallel dazu führt die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) Ermittlungen nach dem Kartellgesetz durch. Den involvierten Unternehmen drohen Geldbußen von bis zu zehn Prozent ihres Umsatzes. "Wir ermitteln schon lange und haben zahlreiche Einvernahmen durchgeführt", bestätigt BWB-Chef Theodor Thanner dem KURIER. "Nur hängen wir das nicht an die große Glocke." Die Untersuchungen betreffen nicht nur Rohrleitungs-Baufirmen, sondern auch die Wien Energie, als Rechtsnachfolgerin der aufgelösten Fernwärme Wien GmbH.

Brisante Erkenntnisse

Kurz vor Weihnachten hat die Wien Energie der BWB eine umfangreiche Sachverhaltsdarstellung übermittelt. Demnach haben die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergeben, dass die wettbewerbsfördernden Ausschreibungen "durch vielfache Bieterabsprachen torpediert wurden". "Diese Absprachen wurden teilweise dadurch begünstigt, dass "von damaligen Fernwärme-Mitarbeitern streng vertrauliche Kalkulationen und Angebote der Bieter an Mitbieter weitergeben wurden", heißt es in dem Schreiben. Wien Energie hegt darin auch den Verdacht, dass die Preise in anderen Bundesländern abgestimmt werden.

Aufgedeckt hat den "Fernwärme-Krimi" der niederösterreichische Rohrleitungsbau-Unternehmer Peter Peninger. Er spielte bei den Absprachen nicht mit.