Wirtschaft/Karriere

Start ups: Applaudiert euch!

Denken Sie: „Yeah!“. Die Stimmung festhalten. Jetzt Tagträumen. Jawohl. So fühlt sich das an, das Gründersein. An manchen Tagen. Und an diesem Abend, an dem Pioneers Unplugged (www.pioneersfestival.com) seine Feuertaufe feiert. Das Format ist tausend Mal erprobt: Gründer, vernetzt euch, hört zu, lernt, präsentiert eure Ideen, betreibt Selbstmarketing. Vielleicht macht jemand ähnliches, hat Know-how und/oder Geld. 200 Gäste kamen, um eben das zu tun.

Gründen ist en vogue, doch Entscheidendes fehlt oft: Geld. Und: kein Kapital (von Banken oder Investoren), keine Firma. Dass es daran mangelt, schlägt sich auch in der Statistik nieder: 2012 (27.194 Neugründungen, ohne selbstständige Personenbetreuer) wurden um 361 Unternehmen weniger gegründet als 2011. Das ist der schlechteste Wert der vergangenen zehn Jahre.

Motivation

Neben dem Kapital, fehlt auch oft der Mut. Dem versuchen Veranstaltungen, wie Pioneers Unplugged, entgegen zu wirken. Tiefstapeln steht hier nicht auf der Sitzungsordnung, stattdessen Begeisterung, toben und rocken und hohe Ziele. Der Moderator etwa – seinerseits leicht überdreht, aber sympathisch – zieht Parallelen zu den Gebrüdern Wright, den Erfindern des Motorflugzeugs. Das Publikum mag ihn, applaudiert – im Endeffekt ist es ein Applaus des Publikums für sich selbst.

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Für alle Sprecher des Abends gilt: Hab Charakter, bring deine Idee in wenigen Minuten auf den Punkt und unterhalte. Wer bei seiner Idee nicht selbst abgeht wie eine Rakete, kann es nicht von anderen erwarten. Keynote-Speaker des Abends Gernot Grömer, Vorstand des Austrian Space Forums – ein Visionär im blauroten Overall –, geht ab. Alles ist möglich, alles ist machbar, ist seine Botschaft. Watchado-Gründer Ali Mahlodji hält einen Vortrag – sehr persönlich. Albrecht Karlusch, Co-Gründer von Abotic, präsentiert einen automatischen Türöffner und Richard Pöttinger seine Unternehmung SmartMenu.

Es bewegt sich

Die Szene in Österreich ist lebendig, wird immer stärker: Im Jahr 2007 war Österreich mit 2,4 Prozent Jungunternehmern noch den letzten Platz des Rankings „Global Entrepreneurship Monitor“ eingenommen, 2012 stieg der Anteil auf 9,6 Prozent, Platz fünf hinter den USA, Singapur, den Niederlanden und der Slowakei.

Derzeit wird an mehreren Schrauben gedreht, um die Zahlen weiter zu heben: So nehmen die Service- und Infoangebote nehmen zu. Von 19. bis 26. April 2013 finden etwa Veranstaltungen für Unternehmensgründer statt (www.gruenderservice.at).

Auf rechtlicher Seite werden am 22. April die Weichen neu gestellt: Dann endet die Begutachtungsfrist für die GmbH light. Ab 1. Juli könnte das Mindeststammkapital von 35.000 auf 10.000 Euro gesenkt werden. Es gibt Kritiker: Die Notariatskammer ortet ein „riskantes Experiment“.

Ein Risiko ist die Gründung eines Unternehmens allemal. Doch was wäre die Wirtschaft mit Pionieren? Was ist sie ohne? Zeit für mehr Selbstbewusstsein. Gründer, applaudiert euch. Laut.

Aktion Gründungspartner: Der KURIER sucht Start-ups!

Der KURIER und Notar Rupert Brix, Wirtschaftsprüfer Franz Schweiger und Rechtsanwalt Florian Kranebitter suchen Gründer: Ein Jahr lang werden die Profis drei Gründern zur Seite stehen, der KURIER wird berichten.

Anforderungen Innovation ist nicht nur in der IT-Branche beheimatet. Wir suchen Gründer aus der Dienstleistungsbranche, dem Handel, der Gastronomie, Transport, Biotechnologie, Hotellerie – die Idee ist entscheidend, nicht die Branche. Das 18. Lebensjahr muss erreicht sein.

Bewerbung Um bei der Aktion Gründungspartner teilzunehmen, senden Sie einen 1-seitigen Businessplan und einen Lebenslauf – alle Unterlagen werden höchst vertraulich behandelt.

Einsendeschluss Ihre Unterlagen können Sie bis 30. April 2013 an gruender@kurier.at, oder per Post an KURIER, Redaktion Wirtschaft/Karriere, Lindengasse 52, 1070 Wien senden.

So geht’s weiterBis Mitte Mai werden Ihre Bewerbungen gesichtet. Drei Entrepreneure werden ausgewählt, Ende Mai folgt das erste Treffen mit Ihren neuen Partnern.