Neues Ranking: Wie innovativ Österreich wirklich ist
Österreich hat sich heuer im EU-Innovationsranking von Rang acht auf Platz sechs verbessert. Das zeigt das European Innovation Scoreboard 2023 (EIS) der EU-Kommission. Damit findet sich Österreich zwar noch nicht in der Gruppe der führenden Innovationsländer, führt aber die "Strong Innovators" an. Bildungs- und Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) zeigte sich erfreut, wünscht sich jedoch den Sprung in die Top 5.
Warum die Innovationskraft eines Landes so wichtig ist? Weil sie laut Studien der Stanford Universität das wirtschaftliche Wachstum bestimmt und zwar zu 85 Prozent. Sich in die Riege der führenden Innovatoren einzugliedern, ist daher ein naheliegendes Bestreben. Die Spitze führen jedoch andere Länder an.
Diese Länder geben den Ton an
Die Riege der "Innovation Leaders" bildet heuer Dänemark vor Schweden, Finnland, Belgien und den Niederlanden. Knapp hinter Österreich liegen Deutschland, Luxemburg, Irland, Zypern und Frankreich, die allesamt über dem EU-Durchschnitt zu liegen kommen. Maßgeblich für die Bewertung sind 32 Indikatoren, die im Bericht zu zwölf "Innovationsdimensionen" zusammengefasst werden. Darunter Human Resources, Forschung, Digitalisierung, Förderung etc.
Wo Österreich aufholte
Im EU-Schnitt ging die Performance zwischen 2016 und 2023 um 8,5 Prozent hinauf. Österreich liegt hier mit einem Plus von 6,4 Prozent gleichauf mit der Slowakei und knapp hinter Deutschland (7,6 Prozent). Im Jahresvergleich zu 2022 betrug das Innovationsleistungsplus hierzulande 0,6 Prozent, heißt es in dem Bericht. Insgesamt konnte sich Österreich im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze verbessern. Hinter sich ließ es Luxemburg und Irland.
Das insgesamt innovativste europäische Land ist der EU-Kommission zufolge weiter das Nicht-EU-Mitglied Schweiz. Im übereuropäischen Vergleich findet sich die Europäische Union hinter Südkorea, Kanada, den USA oder Australien. Knapp hinter der EU liegen Japan und China, das in den vergangenen Jahren in dem Bereich markant aufgeholt hat.
Top Innovator:
- Dänemark
- Schweden
- Finnland
- Niederlande
- Belgien
Strong Innovator:
- Österreich
- Deutschland
- Luxemburg
- Irland
- Frankreich
- Zypern
Als letzter Vertreter der "Innovation Leaders", zu denen ein Land dann zählen darf, wenn die Innovationsleistung ein Viertel über dem EU-Schnitt liegt, erreicht Belgien 125,8 Prozent. Österreich kommt 2023 auf 119,9 Prozent. Die Stärken und Schwächen der Staaten sind in den "Innovationsdimensionen" ausgewiesen: Besonders hohe Werte erzielt Österreich demnach bei der internationalen Vernetzung, bei der Attraktivität des Forschungssystems, in der Dimension "Intellektuelles Potenzial", bei den "Humanressourcen", im Feld "Innovatoren" oder bei "Finanzierung und Unterstützung".
Wo Österreich verliert
Schlecht schneidet das Land im Bereich "Digitalisierung" ab, wobei besonders die Breitbanddurchdringung sehr deutlich unter dem EU-Schnitt liegt. Unterdurchschnittlich oder knapp unterdurchschnittlich präsentieren sich die Bereiche "Ökonomischer Einfluss von Innovationen" und "Verwendung von Informationstechnologien".