NENO: Work your way im Gemeinschaftsbüro
Von Andrea Hlinka
Mit Trends ist das so eine Sache: Sie brodeln lange Zeit unterhalb der Oberfläche, setzen sich entweder nie durch – wie in den 90er-Jahren der Pager – oder werden zum absoluten Hype, wie das iPhone. Im Falle NENO ist die Lage recht klar: Flexibles Arbeiten ist der Trend, NENO das System, das es ermöglicht.
Im sechsten Bezirk in der Schadekgasse wurde das Dachgeschoß im Haus des Café Ritters auf die Bedürfnisse der sogenannten Digitalen Nomaden angepasst. Auf diejenigen, die auf fixe Bürosessel verzichten und arbeiten, wo es ihnen passt: im Kaffeehaus, am Flughafen, zu Hause oder eben im Co-Working-Space. Zielgruppe: „All jene, die ein bewegtes Arbeitsleben führen. NENO ist ein Lifestyle“, sagt Gründer Alexander Strohmayer. Die Infrastruktur wird den Nomaden in den NENO-Offices bereitgestellt, die neueste Technik ist selbstverständlich. Nomaden sind offenbar auch Puristen, denn das Office im sechsten Bezirk ist vor allem in Weiß gehalten (die Möbel stammen von den Wiener Werkstätten) und dank großzügiger Fensterflächen offen und hell. Großzügig ist auch die Aufteilung der Arbeitsplätze: Auf 500 Quadratmetern befinden sich gerade einmal 36 Arbeitsplätze. „Wir Österreicher sind nicht unbedingt bekannt dafür, mit jedem gleich ein Gespräch führen zu wollen“, sagt Strohmayer. Dennoch verfolgt man im NENO das Prinzip des gegenseitigen Vertrauens und der Hilfestellung. Kennt sich jemand etwa mit der Technik nicht aus, helfen entweder die Mitarbeiter vor Ort oder ein Community-Mitglied.
Expansion
Das Office im Sechsten ist erst der Anfang, der Prototyp. In Kürze wird eine Dependance im ersten Bezirk an der Tuchlauben eröffnet und im Sommer am Rochusmarkt. Das Besondere an der Location im dritten Bezirk: Dort soll auch die Möglichkeit auf Kinderbetreuung gegeben sein, gemäß dem Motto „NENO mag Kinder, aber nicht am Arbeitsplatz“. Bis auf Kindergärtnerinnen kann das wohl jeder nachvollziehen.
Wer einmal registriert ist, kann in allen Offices einchecken, fast wie im Fitnesscenter. Durch ein ausgefuchstes Buchungssystem hat auch jeder, der gebucht hat, eine Platzgarantie. Eben das scheint aber derzeit die Krux an der Sache: Wegen der großzügigen Gestaltung der Offices stoßen die bislang überschaubaren Standorte bald an ihre Kapazitätsgrenzen. Doch eine Lösung ist in Aussicht: Demnächst werden neue Standorte eröffnet.
Der Trendsetter: Alexander Strohmayer
Person Alexander Strohmayer, 39, Mastermind von NENO Offices ist auch Geschäftsführender Gesellschafter der Novon GmbH, die Strohmayer 1997 gründete. Der Wiener war seit seinem Studium 1991 an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst für Elektroakustik selbstständig tätig. Von 1994 bis 1997 besuchte Alexander Strohmayer die WU Wien.
NENO „Work your way“ lautet das Motto des Lifestyle-Gemeinschaftsbüros. Eine Stunde kostet im günstigsten Fall sieben Euro, der Vormittag, von acht bis 13 Uhr 19 Euro. Geöffnet ist bis 22 Uhr. www.workyourway.com