Lebenslauf: Mit diesen Hobbys kann man punkten
Von Theresa Kopper
Ein Jobangebot – unzählige Interessenten. Da ist es schwierig, aus der Masse der Bewerber herauszustechen. „Am besten schafft man das mit einer vollends runden Bewerbung mit professionellem Foto und einem aussagekräftigen Lebenslauf“, sagt Bewerbungscoach Diana Huber. Wichtig hierfür sei durchaus die Angabe von Persönlichem. Stellt sich nur die Frage, welche Interessen bei Personalern besonders gut ankommen. „Grundsätzlich gibt es hier kein richtig oder falsch. Sinnvoll Hobbys anzugeben ist es aber vor allem dann, wenn sie die für die Stelle benötigten Eigenschaften fördern.“
Relevantes immer anführen
Ein Beispiel: Erst kürzlich zeigte der vom Jobportal LinkedIn veröffentlichte „Workplace Learning Report“, dass Softskills wie emotionale Intelligenz, Kommunikationsfähigkeit und Resilienz bei Arbeitgebern immer häufiger gefragt sind. Wer beispielsweise Marathon läuft, zeigt damit, dass er auch in seiner Freizeit seine Resilienz, also Widerstandsfähigkeit, schult und sollte das keinesfalls verschweigen. „Es sind Informationen wie diese, die einen Lebenslauf für Arbeitgeber wirklich interessant machen können. Erzählen Sie davon und listen Sie Ihre Fähigkeiten nicht einfach in einer unmotivierten Liste auf“, rät Huber.
Positiv gewertet werden übrigens oft auch Teamsport oder Strategiespiele. Und auch Ehrenämter und soziales Engagement kommen gut an. „Gerade wenn man noch am Anfang seiner Karriere steht, kann es sich auch lohnen anzuführen, bei welchen Arbeitsgemeinschaften und Projekten man schon mitgewirkt hat. Passt das auch noch zu den Anforderungen des Jobprofils ist das für BewerberInnen sicher ein Pluspunkt.“
Nicht immer alles erwähnen
Verzichten sollte man dagegen lieber auf Themen wie Religion oder Politik. Wer sich also politisch engagiert oder in einer Glaubensgemeinde aktiv ist, sollte dies nur erwähnen, wenn es in direktem Bezug zur ausgeschriebenen Stelle steht. Auch gefährliche Sportarten wie Downhill-Biking oder Basejumping anzuführen, ist nicht immer förderlich. Den Einen mögen solche vielleicht beeindrucken, Andere könnten darin aber ein erhöhtes Risiko des Jobausfalls sehen. „Ein absolutes No-Go sind zudem Lügen und Angeberei. Das merken Personaler schnell. Mit der Wahrheit ist man immer auf der sicheren Seite“, sagt Huber.
Kreative Hobbys, mehr Produktivität im Job
Doch egal ob angeführt oder nicht, dass eine aktive Freizeitgestaltung Einfluss auf den Arbeitsprozess hat, ist bewiesen. Wissenschaftler der San Francisco State University etwa haben herausgefunden, dass Menschen, die ihre freie Zeit mit kreativen Tätigkeiten wie Stricken, Zeichnen oder Malen verbrachten, im Job bis zu 30 Prozent produktiver waren. Außerdem waren dieselben TeilnehmerInnen eher bereit, KollegInnen bei Problemen zu helfen. Der Grund: Kreative Ablenkung fördert die Erholung vom Arbeitsstress. Man kommt so besser erholt zur Arbeit und kann mehr leisten.
Wenn Sie also das nächste Mal ein Bewerbungsschreiben verfassen, verleihen Sie diesem durchaus eine persönlichen Not. Im Kampf um die Traumstelle kann es den Unterschied machen.