Jobs für die digitale Zukunft
Von Ulla Grünbacher
44 Prozent der österreichischen Arbeitsplätze sind in den nächsten 25 Jahren bedroht, das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens A.T. Kearney. Dies hat Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt im Bereich der industriellen Produktion und auf die Qualifikationen. "Menschenleere Fabriken rücken näher, denn sowohl niedrig qualifizierte als auch hoch qualifizierte Arbeitskräfte werden durch Automatisierung ersetzt", sagt Achim Kaucic, Autor der Studie. Betroffen werden zunächst all jene sein, deren Tätigkeiten auch Computer oder Roboter machen können. Taxi- und Busfahrer, Sekretärinnen, Bankfachmann und Sachbearbeiter bei Versicherungen werden als Erste ersetzt werden.
Kreativ-Jobs
Doch Kreativ-Jobs wie Autoren, Schauspieler, Werbetexter, Übersetzer und Architekten und Handwerker (Maurer, Bäcker, Fleischhauer, etc.) wird es immer geben, ebenso Tätigkeiten, die abstraktes Denken erfordern wie im Ingenieurswesen und in der Wissenschaft. Green Jobs wie beispielsweise die Bioenergie sind die Wachstumsbranche, hier entstehen in den nächsten Jahren die meisten Jobs. Aber auch wer im Sozialbereich arbeitet, muss sich wenig Sorgen machen. All jene Tätigkeiten, wo Empathie und Einfühlungsvermögen erforderlich ist, sind nicht bedroht. Sozialarbeiter, Krankenschwestern, Therapeuten und Psychologen wird es auch in vielen Jahren noch geben, ebenso wie Lehrer. In manchen Berufen sei jetzt schon absehbar, dass sie vollautomatisch erledigt werden können, wie zum Beispiel das automatische Einscannen bei Supermarktkassen. Dennoch gibt es immer noch Kassiererinnen, weil viele Kunden den menschlichen Kontakt bevorzugen.
Wegfall von Jobs
Der Wegfall von Jobs durch Automatisierung wird außerdem zum Teil aufgefangen werden. Denn die Digitalisierung schafft gleichzeitig neue Berufsbilder, so werden Fließbandarbeiter zu Roboter-Koordinatoren. "Die Nachfrage nach Data-Scientist- und Software-Engineering-Spezialisten wird steigen, technisch übergreifende Kenntnisse werden zunehmend nachgefragt", sagt Tanja Sinozic vom Institut für Technologiefolgen Abschätzung. "Aber auch Crowdworking wird an Bedeutung gewinnen", so Sinozic. Auch durch die Verkürzung der Arbeitszeit wird das Wegbrechen von bestehenden Jobs gebremst. Der dritte und wichtigste Aspekt ist die Entwicklung von neuen Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen. Bis zu 30 Prozent der Wirtschaftsleistung im Jahr 2040 wird durch neue Geschäftszweige gedeckt. "Die wichtigste Aufgabe für Österreich wird es sein, die sozialen Normen und Errungenschaften zu erhalten. Zum Beispiel, dass auch Crowdworker im Krankenstand finanziell abgesichert sind."
Wer wissen will, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass es seinen Job in 20 Jahren noch gibt, findet hier Antworten: