Hier geht’s zum Verkauf
Von Nicole Thurn
Verkaufen kann man alles, wenn man will. Auf jeder hierarchischen Ebene. Dementsprechend sind auch die Karrierewege in den Verkauf und Vertrieb so unterschiedlich wie die Menschen und ihre Interessen. Neben dem Wunsch, viel Kontakt mit Menschen zu haben, stellt sich vor der Berufswahl die Frage: Für welche Produkte kann man sich wirklich begeistern? Sind es eher Lebensmittel, ist es die Mode oder lieber das Auto? Oder will man lieber komplexe Maschinen an den Kunden bringen, für die viel technisches Know-how nötig ist?
Dann stellt sich die Frage, ob man eher der praktische oder der theoretische Typ ist. Will man rasch in den Job, ist eine Lehre anzuraten. Auch für Quereinsteiger gibt es Möglichkeiten, sich für den Verkauf zu qualifizieren. Eine Auswahl der wichtigsten Bildungswege: Lehre: Obligatorisch im Verkauf ist eine Lehre zum Verkäufer, etwa als Einzelhandelskauffrau/-mann mit Spezialisierung im Lebensmitteleinzelhandel, Möbelfachhandel oder im Bereich Kraftfahrzeuge oder als Großhandelskauffrau/-mann, als Betriebslogistikkaufmann/frau, als Drogist/in. Die Handelssparte hat etwa 16.000 Lehrlinge, Tendenz sinkend aufgrund der geburtenschwachen Rückgänge. Das heißt: Künftig werden die Chancen auf eine Lehrstelle generell steigen. In all diesen Lehrausbildungen liegt der Fokus auf das Führen von Verkaufsgesprächen und die Kundenberatung.
Studium: Im Bachelorstudium Spezielle BWL Handel und Marketing an der WU Wien wird eine fundierte Ausbildung zu Theorien, Methoden und Techniken des Marketings im Handel angeboten. Inhalte sind Trends im Handel, Distributionslogistik, Sortimentsmanagement. Mit dem englischsprachigen Master-Studium Marketing and Sales an der IMC FH Krems kann man sich zum Key Account Manager ausbilden lassen. Bewerbungen sind bis 15.Juli möglich.www.fh-krems.ac.at
An der WU Executive Academy (executiveacademy.at) wird ab Oktober der dreisemestrige Lehrgang zum akademischen Marketing & Sales Manager angeboten – für Menschen mit oder ohne Matura, Kosten: 2300 Euro pro Semester.
Trainee-Programme: Die großen Einzelhandels- und Großhandelsunternehmen bieten in der Regel für Studierende und vor allem Studienabsolventen Trainee-Programme an. Jungakademiker erlernen den Verkauf von der Pieke auf und erwerben Management-Fähigkeiten, um eine Abteilung oder Filiale zu leiten.
Höherqualifizierung: Das Betreiben von Online-Shops ist für Handelsfirmen obligatorisch. Im Bereich eCommerce werden diverse Fachkräfte gesucht. Einen zweisemestrigen, berufsbegleitenden Diplomlehrgang zum eCommerce Manager bietet etwa die Werbeakademie Wien (www.werbeakademie.at). Die Absolventen lernen, einen Onlineshop aufzubauen. Angesprochen sind Unternehmer und Angestellte von Handelsfirmen. Bewerbungen sind ab sofort möglich. Kosten: 3220 Euro.
Die Berufsakademie Handelsmanagement oder Verkaufs- und Marketingmanagement an der FH der WKW (www.fh-wien.ac.at) bietet in Zusammenarbeit mit dem WIFI eine Höherqualifizierung für Verkäufer und Handelsmitarbeiter: im zweisemestrigen ExpertInnenlehrgang (5900 €) für Lehrabsolventen oder viersemestrigen Weiterbildungsmaster (12.500 €) für Studienabsolventen erwirbt man Management-Skills.
Das WIFI Wien (www.wifiwien.at) bietet ab Oktober die Ausbildung zum diplomierten Vertriebsspezialisten in zwei Semestern. Zielgruppe sind Personen mit hoher Fachkompetenz, Studienabsolventen, Junior Sales-Mitarbeiter, Mitarbeiter im Vertriebsinnendienst und -außendienst. Inhalte sind Grundlagen des Vertriebs, Verkaufsverhandlungen, internationaler Vertrieb. Voraussetzung ist eine Vertriebs-Potenzialanalyse, Kosten: 4300 Euro.
Der Zertifikatslehrgang "Automobilkaufmann/-frau" an der Fachhochschule Kufstein bietet eine herstellerunabhängige Verkäuferausbildung. Der Lehrgang wurde in Zusammenarbeit der Business School der FH Kufstein Tirol (www.fh-kufstein.ac.at) mit dem Landesgremium Fahrzeughandel der WKO Tirol wegen des steigenden Bedarfs an qualifizierten Automobilverkäufern eingerichtet. In drei Semestern erfährt man alles zum Verkaufsprozess. Zielgruppe sind in erster Linie Quereinsteiger. Kosten: je 1800 Euro pro Semester, Start ist im September.
Weiterbildung: Besser verkaufen übt man in praxisorientierten Kurz-Seminaren. Es gibt diverse Anbieter, wie etwa Dale Carnegie Training (www.dale-carnegie.at) oder das ÖPWZ (www.opwz.com) in Wien. Auch die WIFIs und BFIs (www.bfi.at) in den Bundesländern bieten Seminare an.