Wirtschaft/Karriere

Geld verdienen mit Blogs?

Im Web schreibt sie über sich: „Mein Name ist Teresa, ich mag das Schreiben und das Fotografieren. Ich lebe gerne im Internet und flausche dort auch gerne.“ Teresa Hammerl wollte immer schreiben, wollte mitteilen, wollte zeigen, wollte berichten, was für sie Bedeutung hat – sie launchte ihren Blog.

Blogs schreiben die meisten aus Leidenschaft – und um sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Es geht nicht um Reichweite oder darum, Geld zu verdienen. Es ist ein Hobby, das gelegentlich Kleingeld abwirft, wenn Banner geschalten oder Kooperationen mit Unternehmen eingegangen werden. Doch darf man das überhaupt, Geld verdienen mit einem Blog? Oder verrät sich der Schreiber damit letztlich vielleicht sogar selber? Die Meinung des Autors, die Subjektivität, ist die Seele eines Blogs. Blogger schreiben, was Trend ist, was schmeckt, welche Geräte sie verwenden. Auf den Deckmantel der Objektivität wird verzichtet, gerade dafür werden sie gepriesen und vielfach gelesen. Eben das macht sie wiederum so interessant für Unternehmen. Einer realen Person, einem Blogger, wird geglaubt, eine Werbung verspricht mitunter das Blaue vom Himmel.

Die Unbestechlichen

Einigkeit darüber, was integer ist, was der Blogger annehmen darf, um unabhängig zu sein, gibt es nicht. Das zeigte auch eine Veranstaltung der Digital Natives, der Plattform für junge Marketer, am Montag in der WKO im vierten Bezirk in Wien.

Auch Daniela Terbu war am Podium und betonte, wie wichtig Authentizität, Transparenz, Ehrlichkeit und Qualität für Blogger sind. Terbu war 2005 eine der ersten Food-Bloggerinnen in Österreich, heute gibt es 300, schätzt sie. Sie ist eine der beiden Gründerinnen des größten Foodblogs Österreichs, von www.diefruehstueckerinnen.at.

Wahrscheinlich könnten Daniela Terbu und Barbara Haider sogar von diesem Blog leben, wenn sie wollten. Doch dafür sind beide zu umtriebig, sie sind Web-Tausendsassa. Im Internet ist über die Frühstückerinnen zu lesen: „Übrigens: Wir sind unabhängig, unparteiisch und unbestechlich. Daher nehmen wir auch keine Einladungen von Lokalen zum Frühstück an.“ Terbu sagt: „Ich finde, grundsätzlich darf man alles. Nur muss es jedenfalls gekennzeichnet sein.“ Bei den Frühstückerinnen werden mit den Einnahmen durch Kooperationen Grundkosten, wie etwa das Design für die Homepage, gedeckt. Terbu sagt, dass der Wille zu kennzeichnen früher größer gewesen sei. „Ich finde es gut, wenn Blogger Produkte testen, weil ich davon ausgehe, dass sie ihre ehrliche Meinung sagen. Es gibt viele junge Blogger und sie freuen sich, wenn sie ein Produkt zugesendet bekommen und es testen sollen. Sie denken wahrscheinlich gar nicht daran, dass sie das auch dazuschreiben müssten.“

Teresa Hammerl ist jung und Unabhängigkeit und Kennzeichnung ist für sie ebenso essenziell, wie für Daniela Terbu: „Ich schreibe immer meine Meinung, auch wenn ich ein Produkt zum Test bekomme. Es ist grundsätzlich auch nichts gegen Kooperationen, Advertorials oder sponsored Posts einzuwenden, wenn sie gekennzeichnet sind.“ Teresa Hammerl versucht täglich, aber mindestens zwei Mal pro Woche, zu bloggen. Sie verdient damit kaum Geld. Doch sie fiel bald mit ihrem Stil, ihrer Schreibe auf, wurde angesprochen und nutzt seither die Möglichkeit, für Print-Magazine zu schreiben. Geschäftlich gesehen ein Idealfall.

Die Frühstückerinnen

Daniela Terbu und Barbara Haider gründeten aus der Gewohnheit, mit Freunden am Wochenende zu frühstücken, den Blog „die Frühstückerinnen“. Beide sind beruflich im Bereich Online-Kommunikation tätig. Terbus Unternehmung „Coolinary Society“ ist eine Anlaufstelle für alle Unternehmen, die im Bereich Food & Travel Blogger Relations aufbauen wollen. Einmal im Jahr veranstaltet sie ein Food-Blogger-Barcamp.

Colazione a Roma

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Teresa Hammerl startete 2008 ihren Modeblog Colazione a Roma. Anfang des Jahre launchte sie neu.