Wirtschaft/Karriere

Weltrekordtaucher: Sein größter Karrierefehler rettete sein Leben

Dass Fehler sogar Leben retten können, zeigte die 38. Ausgabe der FuckUp Nights Vienna, die am Mittwoch im "The Social Hub" stattfand. Unternehmer Dejan Stojanovic holte das Konzept 2014 nach Österreich. Vor Publikum erzählen Vortragende von ihren größten beruflichen Fehlschlägen und den wichtigsten Lehren, die sie daraus ziehen konnten. Einer der diesmaligen Speaker: Christian Redl, elffacher Weltrekordhalter im Freitauchen.

Nachdem er 2003 im Weißensee unter einer geschlossenen Eisdecke 90 Meter tauchte und seinen ersten Weltrekord aufstellte, wurde er übermütig. Bei seinem zweiten Weltrekord-Versuch war er sich seiner Sache zu sicher – gab kurz davor ein Interview, schluckte vor dem Abtauchen unabsichtlich eine Welle, begab sich dennoch unter Wasser und bezahlte fast mit seinem Leben.

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Sicherheitstaucher mussten ihn retten. „Es war das Wichtigste, das mir jemals passiert ist“, erinnert er sich. Denn wäre der zweite Versuch trotz Übermuts geglückt, würde er heute nicht mehr hier stehen, vermutet er. Was er seitdem anders macht? Er hat klare Regeln für sich aufgestellt. Nur wenn er sich zu 95 Prozent sicher ist, dass ein Tauchgang klappt, tritt er diesen auch an. Und eine Stunde vor jedem Weltrekord-Versuch gibt es eine strikte Interview-Sperre.

Wie Christian Redl es geschafft hat, seine Angst zu überwinden, erzählt er in seinem kürzlich erschienenen Buch "Dive Deeper". Die Präsentation findet heute Nachmittag (27. April)  im Haus des Meeres statt. Das Buch ist im Novum Verlag erschienen.

Seine Karriere im Bankensektor für das Tauchen beendet zu haben, hat er wiederum nie bereut, berichtet er. "Seit 17 Jahren lebe ich meinen Traum und das ist unbezahlbar", erzählt Redl bei der FuckUp Night und das Publikum applaudiert.

Einfach war der Weg dennoch nicht, denn als er beschloss, seinen sicheren Job aufzugeben, stellte sich sein Umfeld dagegen. "Will ich das tun, was mein Herz will oder das, was die anderen wollen", fragte er sich. Die Antwort liegt für ihn auf der Hand.

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