Wirtschaft/Karriere

Elektroindustrie holte Krisenverluste auf

Die heimische Elektro/Elektronik-Industrie hat die Krise endgültig überwunden: Mit 12,7 Milliarden Euro hat die Produktion der Branche 2011 wieder das Vorkrisen-Niveau von 2008 erreicht. Heuer erwartet Fachverbandschefin Brigitte Ederer – im "Hauptberuf" Personal-Vorstand des Siemens-Konzerns – rund vier Prozent Zuwachs auf einen neuen Rekordstand. Auch die Mitarbeiterzahl erreichte mit 60.500 wieder das Niveau von 2008, dazu kommen 4000 Zeitarbeiter.

Wachstumstreiber

Wachstumstreiber waren einmal mehr die Exporte, die um 8 Prozent zulegten. Der Großteil des Auslandsgeschäfts kommt mit fast 65 Prozent aus der EU. Ein Auseinanderbrechen der Eurozone wäre – so Ederer, die als führende SPÖ-Politikerin Österreichs Beitritt mitverhandelt hatte – daher schlicht eine Katastrophe: "Dann würde Europa in die Bedeutungslosigkeit versinken."

Mittelfristig befürchtet Ederer ein Ansteigen des Fachkräftemangels, derzeit fehlen etwa 1000 qualifizierte Mitarbeiter. Für die Zukunft sei es daher notwendig, mehr Frauen für technische Berufe zu begeistern. Insgesamt beträgt der Frauenanteil der Branche zwar rund 30 Prozent, in den Führungsetagen sind sie aber nur selten zu finden. Mitschuld daran ist, so Ederer, dass Familie und Beruf für Frauen noch immer schlecht vereinbar ist. Die Einkommens-Kluft Männer – Frauen ist laut einer Branchenuntersuchung gering, allerdings sind wenige Frauen in den besser bezahlten technischen Jobs zu finden.