Digital-T-Breakfast: Innovation ist kein Zufall, man muss sie fördern
Von Ornella Wächter
Nur ein paar Klicks sind nötig, um heutzutage bei einem Talk teilzunehmen. Dass man das Digital-T-Breakfast mit Maria Zesch (Chief Commercial Officer Business & Digitalization bei Magenta, Andreas Bierwith (CEO bei Magenta) und Florian Gschwandtner (Runtastic-Gründer und Start-up-Investor) über eine Streamingplattform verfolgt und Fragen in eine Maske tippt und abschickt, ist nichts Unübliches mehr. Nach einem Jahr Pandemie haben sich gewisse Vorgänge eingeschleift.
Auf der Hut sein
Doch die Entwicklung dorthin war vor der Pandemie nicht absehbar. „Nicht immer ist Digitalisierung sofort greifbar“, findet Maria Zesch. Später in der Diskussion, die sich über Innovation und Digitalisierungschancen für Unternehmen dreht, wird auch Andreas Bierwirth sagen, dass man bei Magenta nicht immer „auf der Hut“ war.
Man habe erst in der Krise gemerkt, dass sie keine Produkte für Video-Konferenzen im Portfolio hätten. „Für ein Telekommunikationsunternehmen ist das nicht gut.“
Neue Trends über Nacht
Digitale Trends, so das Fazit, würden schneller kommen als man glaubt, Kundenverhalten könne sich mitunter über Nacht verändern, und selbst große, etablierte Unternehmen seien mitunter zu langsam, ihre Produkte gemäß der Trends anzupassen.
„Man sieht nicht, was kommt, erkennt das Thema nicht. Auch Fluganbieter hätten schon viel früher eine Infrastruktur für Video-Calls aufbauen können, als Alternative für Business-Flüge.“
Jede Branche betroffen
Das Thema Digitalisierung mache oft den Unterschied zwischen einem erfolgreichen und erfolglosem Unternehmen, ergänzt Maria Zesch. Keine Branche könne sich davon ausnehmen.
„Die Business-Modelle reichen von der Online-Bestellung beim Wirt, über das digitale Management von Fuhrparks, smarte Abfallwirtschaft bis hin zur Temperaturüberwachung in der Lebensmittelproduktion.“
"Nein" als Motivation
Florian Gschwandtner kennt die Unsicherheit, die am Beginn vieler Innovationen steht. „Man sieht nur die Probleme, auch als Gründer hört man von Investoren oft ein ’Nein’. Aber das kann auch sehr motivierend sein.“
Dass krisenbedingtes, hybrides Arbeiten auch neue Führungskulturen erfordert, es hierzu Lösungen braucht, hat der Start-up-Gründer erkannt und just ein neues gegründet: Leaders21. Ziel ist es, einen neuen Leadership-Stil in Unternehmen zu etablieren.
Covid-19 habe in der österreichischen Unternehmerlandschaft für eine digitale Transformation gesorgt. „Wir sind mindestens zehn Jahre nach vorne katapultiert worden.“ Aber: Langfristig müsse man auch Geld in die Hand nehmen. „Innovation ist kein Zufall, sondern eine Investition.“