Wirtschaft/Karriere

Die große Arnie-Show

Ein Governator zaudert nicht. Seinen Kindern hat er die Glühbirnen aus den Lampen geschraubt, wenn sie das Licht brennen ließen. In die Duscharmatur wurde ein Modul eingebaut, nach fünf Minuten gibt es im Hause Schwarzenegger nur noch eiskaltes Wasser. Der Hummer-Truck fährt mit Bio-Sprit. Aber der Privatjet und ein Panzer müssen es dann doch sein. Ressourcenschonung und Energiesparen beginnt mit kleinen, privaten Aktionen. „Auf Regierungen können Sie sich bei diesem Thema nicht verlassen, Sie müssen selbst etwas tun“, sagt Arnold Schwarzenegger bei seinem Besuch in Wien. In der Nationalbibliothek trat er gemeinsam mit Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und UNIDO-Generalsekretär Kandeh Yumkella vor tausend Studierenden auf. Sein Anliegen: die Umwelt.

2010 hatte der Ex-Governeur die Klimaschutzinitiative „R20 – Regions of Climate Action“ gegründet. Donnerstag und Freitag hielt die Non-Profit-Organisation in der Aula der Wissenschaften in Wien die erste Klimaschutzkonferenz ab. Auch EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso kam, als Arnie rief.

Mit dunkelbraunen Cowboy-Stiefeln, Expendables-Totenkopf-Ring und grüner Krawatte trat Arnie vor die jungen Menschen: „Ihr seid die Zukunft.“ Deswegen hat er das Schwarzenegger Institut an der University of Southern California gegründet. Er habe auch seinen Politkollegen oftmals versucht zu erklären, dass es weder demokratische, noch republikanische Luft zu atmen gibt. „Wir atmen alle die gleiche Luft und trinken alle das gleiche Wasser.“ Er, der Ex-Bodybuilder, der nicht nur seinen Traum verwirklichen, sondern darüber hinauswachsen konnte.

Jedes Wort aus seinem Mund klingt nach USA, nach Wahlkampf. Mit kurzen, einfachen Sätzen, mit starken Worten versucht Schwarzenegger sein Thema zu vermitteln. Eine Studentin fragt: „Wenn Sie noch einmal studieren würden, wofür würden Sie sich entscheiden?“ Schwarzenegger: „Ich würde mich wieder für Wirtschaft entscheiden. Weil man Geschäftssinn braucht, egal, was man macht. Man muss immer aus einem Dollar zwei machen können“. Minister Karlheinz Töchterle spricht auf dieser Veranstaltung zwar nicht Englisch, widerspricht aber: „Das ist nicht so einfach zu reduzieren. Nicht alles im Leben ist auf Gewinnmaximierung ausgerichtet.“