Wirtschaft/Karriere

Das Freundschafts-Dilemma

Wer in Facebook ein Gesichtsbad nimmt, begibt sich auf unsicheres Terrain: Denn dort, wo das Private öffentlich wird, verschwimmen nicht selten die Grenzen zwischen privat und Job.

Eine Umfrage des OnlineKarriereportals Monster zeigt, dass nur die Hälfte der befragten Österreicher in sozialen Netzwerken zwischen Arbeits- und Privatkontakten trennt. Mehr als ein Drittel hat über Facebook & Co auch Kontakt zu Kollegen.

Beim Ex-Freund oder der Ex-Freundin reicht vielleicht noch ein vornehmes Ignorieren. Wenn die ungeliebte Kollegin als quantitative Möchtegern-Freundin anklopft, klickt man mit Bauchweh auf "akzeptieren". Spätestens wenn der Chef sich anbietet, steckt man im tiefsten Dilemma: Ignoriert man ihn, fühlt er sich ignoriert. Akzeptiert man ihn, hat man niemals wieder Lust, irgendetwas über die letzte Party oder die letzte Wahl zu posten. Lehnt man ihn ab, kommt das einer Aufkündigung der bisherigen Beziehung gleich.. Den Chef kündigen - nicht auszudenken..

Was tun in solch einer brenzligen Situation?
Weiter hilft die eEtiquette: Auf eetiquette.de haben Forscher 101 Leitlinien für die digitale Welt entwickelt. Dort steht zu lesen: "Du könntest es bereuen, dich mit nahen Verwandten, Ex-Partnern oder deinem Chef in sozialen Netzwerken anzufreunden. Überlege es dir gut."
Jemanden abzulehnen und den Grund kurz in einer Nachricht erklären ist sicher allemal besser, als ihn zu akzeptieren und irgendwann aus der Freundesliste zu löschen. Mit dem kurzen Vermerk "Tut mir leid, ich nutze Facebook rein für private Zwecke" dürfte wohl niemand eingeschnappt sein. Das gilt für die Kollegin wie für den Chef.