Clubabend: Arbeitsrecht mit Lachern
Von Nicole Thurn
Alles hat zwei Seiten, mit Rechtsanwalt sogar drei." Josef Buttinger konnte sich auch an diesem Clubabend am Mittwoch ein keckes Zitat zur Begrüßung der Teilnehmer nicht verkneifen. Das Treffen des Personalchef-Netzwerks "hr-lounge Ost" fand diesmal bei der renommierten Wirtschaftskanzlei CMS Reich-Rohrwig Hainz statt.
HR-Managerin Gudrun Hamal erklärte, warum eine Anwaltskanzlei überhaupt Personalmanagement brauche. CMS sei in 33 Jurisdiktionen tätig, die Mandate könnten aufgrund ihrer Größe und Internationalität nur im Team bearbeitet werden. Mitarbeiter und Kooperationspartner arbeiten zusammen – arbeitsrechtlich und führungstechnisch keine leichte Sache. "Auf der einen Seite ist Teamwork gefragt, andererseits sind Anwälte berufsbedingt ausgeprägte Charaktere", sagte sie. Auch im Recruiting gebe es große Herausforderungen: "Wir haben einen echten War of Talents, das Recruiting ist enorm kompetitiv." Hamal wechselte vor fünf Jahren von der damaligen mobilkom zur Wirtschaftskanzlei – ein Kulturschock, wie sie augenzwinkernd erklärte. Die Personalchefin selbst hat 18 Chefs (die Kanzleipartner) über sich, denen sie berichtet.
Christoph Wolf, Partner bei CMS Reich-Rohrwig Hainz und Arbeitsrechtsexperte, sorgte in seinen amüsanten Ausführungen über die Tücken des österreichischen Arbeitsrechts für Schmunzler. Die Arbeitsrechtsordnung beruhe auf der Gewerbeordnung von 1859 – "noch bevor das Auto erfunden wurde" – und auf dem Angestelltengesetz von 1921. Wolf skizzierte, wie österreichische Eigenheiten vor dem Europäischen Gerichtshof landeten.
Danach gab es eine Überraschungstorte und viel Applaus für Josef Buttinger zum Zwei-Jahres-Jubiläum der hr-lounge Ost – und die Personalchefs netzwerkten bei Häppchen und Wein.
INFO: An einer Teilnahme interessierte Personalchefs wenden sich an Josef Buttinger, office@hr-lounge.at; www.hr-lounge.at