"Ende. Aus. Vorbei." Magdalena Schwarzenlanders erste Worte aus ihrem letzten Bericht. Das Auslandssemester ist für sie und ihre vier Bio-Trendscout Kollegen nun zu Ende. Sehr schön sei es in Finnland gewesen, sehr dankbar sei für sie die Möglichkeit, ihre Lebensmittel-Leidenschaft mit einem großen Publikum teilen zu dürfen. Bio-Qualität hätte aber auch in Finnland ihren Preis.
Für jeden zugänglich seien nur die vielen Waldbeeren in den Tiefen der Wäldern. Durch ihre Beobachtungen am finnischen und schwedischen Lebensmittelmarkt ortet sie drei Bio-Trends für Österreich: Rohkost, Resteverwertung und Reduktion (weniger Auswahl, mehr Fokus aufs Gute).
"Gut, schlecht, ungesund, frisch, aufgewärmt, im Restaurant, aus dem Supermarkt, biologisch und auch oft moralisch fragwürdig" gespeist hat während seines Auslandssemesters Martin Schauhuber, wie er schreibt. Rund 350.000 Kalorien sollen seinem Appetit zum Opfer gefallen sein. In Sachen Bio machte er die Erkenntnis, dass "wir es in Österreich eigentlich gut haben, dennoch wäre in den Supermärkten noch Luft nach oben."
Der Trend, der sich auch in Österreich etablieren sollte? Foodtrucks. "Die fahrbaren Essensstände versammeln sich wochentags an zentralen Kreuzungen und sorgen für große Abwechslung." Doch oft siege schließlich doch die Gewohnheit – die großen Fast-Food-Ketten locken schließlich an jeder Ecke dieser Kreuzungen.
Die Reise zu Ende ist auch für Hana Oprešnik. An den Seoul’schen Lebensstil ohne frisches Brot und Obst und Gemüse habe sie sich mittlerweile gewöhnt. "Es ist definitiv nicht selbstverständlich, Zugang zu leistbaren Biolebensmitteln zu haben – auch in stark entwickelten Ländern. Die Erkenntnis, dass sich der Student von nebenan kein selbstgekochtes Abendessen mit Biogemüse leisten kann, stimmt nachdenklich."
Das brauche in Seoul wohl einfach noch ein paar Jahre, schreibt sie. "Trotz der koreanischen Eile wissen die Menschen gutes Essen aber sehr wohl zu schätzen." Es sei eine Freude, in koreanische Restaurants zu gehen. Immerhin: "Grantige Kellner gibt’s hier nicht."
Nach gutem Schwarzbrot sehnte sich auch Clarissa Sorger in London. Gemüse und Obst gäbe es hier allerdings sehr viel, mehr sogar noch, als in Wien. "Das Bio-Angebot ist endlos", berichtet sie. Sorger hat zudem einen Trend ausgekundschaftet: Smoothies. In London gäbe es zahlreiche Smoothie-Bars und sogar Detox-Großpackungen, die man sich nach Hause liefern kann. Nachhaltige Ernährung hätte in London mit zahlreichen eigenen Bio-Events jedenfalls einen großen Stellenwert.
"Was ich in München kennen und lieben gelernt habe: Märkte und Metzgereien. Die Deutschen nehmen es in Kauf, weniger auf Vorrat zu haben, dafür öfter auf ausgedehnte Lebensmittel-Shopping-Tour zu gehen", berichtet Bianca Pripfl. Bio gäbe es jedenfalls überall – sogar in Burger-, Currywurst- und Kebab-Form. In großen Supermärkten gäbe es zudem immer öfter die Möglichkeit, sich Lebensmittel in mitgebrachte Behälter abzufüllen, statt diese bereits abgepackt zu kaufen. Pripfls Wunsch an den heimischen Bio-Markt?
Mehr Bio-Essen auf Festivals, großen Events, den Uni-Mensas und Schulkantinen. Zudem sollte man Bio mehr Glamour verleihen – und ungewöhnlichen oder ausländischen Produkten (wie etwa Algen-Drinks) ein trendiges Image verpassen.
Der KURIER und ja!Natürlich sagen Danke für das tolle Engagement und die schönen Einblicke! Im Herbst wollen wir bereits unsere dritte Trendscout-Generation auf ihrer Bio-Mission begleiten. Details zum Bewerb folgen.