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Bildungskarenz: ÖVP legt neues Modell vor

Was muss passieren, damit schlecht qualifizierte Arbeitnehmer öfter in Bildungskarenz gehen?

Für die ÖVP ist die Antwort klar: Es braucht ein neues, zusätzliches Modell der Bildungskarenz. Am Montag präsentierte die Chefin des VP-Arbeitnehmerbundes ÖAAB, Johanna Mikl-Leitner, mit VP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner Pläne für eine "Teilbildungskarenz", die ab Jänner 2013 Realität sein soll. Die Idee: Arbeitnehmer sollen die Arbeitszeit auf 50 Prozent reduzieren können, das Arbeitsmarktservice bezahlt das halbe Arbeitslosengeld.

"Die bisherige Bildungskarenz greift gut, seit Einführung haben 46.000 Personen davon Gebrauch gemacht", sagt Mikl-Leitner. Das Problem sei, dass diese Möglichkeit einer Auszeit vor allem von Höherqualifizierten genutzt werde. Arbeitnehmer mit Pflichtschulabschluss gehen demgegenüber kaum in Bildungskarenz – weil sie Angst haben, dem Unternehmen zu lange zu fehlen.

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) kann sich mit der ÖVP-Idee durchaus anfreunden und will sie auch verhandeln. Gegenüber dem KURIER verweist man in Hundstorfers Büro aber auf zwei Probleme: "Es muss verhindert werden, dass Unternehmen die Ausbildung der Mitarbeiter ganz auslagern und die Kosten der Allgemeinheit aufbürden."
Zudem sei offen, wie das neue Modell überhaupt finanziert werden soll.

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