Wirtschaft/Karriere

Beste Gehälter für Techniker

37.847 Euro im Jahr. So viel verdient ein Master-Absolvent eines technischen Universitätsstudiums in seinem ersten Job. 35.999 Euro sind es für Absolventen einer Fachhochschule. Das zeigt die Vergütungsstudie des Beratungsunternehmens Kienbaum von 2012.

Die Technik- und IT-Branche ist die lukrativste von allen – die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften ist ungebrochen. 2700 Euro brutto sind es im Schnitt pro Monat, bis zu 3500 Euro kann das Monatsbruttogehalt je nach Zusatzqualifikation für die Jungakademiker betragen, sagt Christoph Dovits, Studienleiter bei Kienbaum. Der Personalbedarf sorge für beste Vergütung, sagt Dovits: „Gerade in den Sparten Elektronik, Metall und Maschinen- und Anlagenbau gibt es eine starke Nachfragesituation.“ Im Bereich Informatik seien besonders koordinierende Jobs gefragt, „wie im Demand Management, als Schnittstelle zwischen Management und dem Fachbereich“.

Auch Bachelor-Absolventen haben in der Branche beste Chancen auf einen guten Verdienst: Sie können bereits mit einem Einstiegsgehalt von 32.281 Euro brutto im Jahr rechnen. „Auch hier ist die Nachfrage groß“, sagt Dovits. Unternehmen würden so die Möglichkeit nutzen, qualifizierte junge Arbeitskräfte frühzeitig ans Unternehmen zu binden, Weiterbildung wäre berufsbegleitend möglich.

Alle Inhalte anzeigen
Die Gehälter sind für Akademiker in IT und Technik in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gestiegen, „mit Steigerungsraten von zwei bis drei Prozent im Jahr“, sagt Dovits. Das wird auch so bleiben, meint der Experte. Nach der Wirtschaftskrise gab es einen Schub bei den Gehältern: 2009, im Jahr der Wirtschaftskrise, verdiente ein Jungakademiker (Master, Uni) 35.300 Euro, im Jahr 2012 waren es bereits 37.800 Euro. Die bestbezahlten IT-Jobs sind laut AMS-Gehaltskompass u. a. IT-Projektleiter, IT-Qualitätsmanager, Data-Warehouse-Analyst. In der Technik verdienen Mechatroniker und Elektroniker mit Hochschulabschluss sehr gut (siehe Grafik). Bei den Lehrberufen sind Mechatroniker, Metalltechniker und Starkstromtechniker sehr gefragt. Sie und so gut wie alle höheren technischen Berufe (Ingenieure) gehören zu den 25 Mangelberufen mit hohem Personalbedarf.

Chance für Frauen

Abgesehen von hoch qualifizierten Jobs bieten Lehrberufe Frauen eine Gelegenheit, ihre Gehaltschancen im Vergleich zu typischen Frauenberufen drastisch zu erhöhen. So verdient eine Mechatronikerin nach dem Lehrabschluss bis zu 1990 Euro brutto im Monat – eine Friseurin nur 1610 Euro, eine Bürokauffrau 1450 Euro brutto, eine Kellnerin 1320 Euro.

Die Gehälter werden aufgrund der gleichbleibenden Wirtschaft mittelfristig weiterwachsen, meint Experte Dovits, denn: „Im internationalen Kontext stehen wir mit wettbewerbsfähigen Unternehmen komfortabel da. Und die Knappheit der Talente wird sich weiter verschärfen.“