Arbeitssucht: Ab wann es gefährlich werden kann
Zehn Prozent der Deutschen arbeiten auf suchthafte Weise, zeigt eine neue Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und der Hans-Böckler-Stiftung. Doch was bedeutet suchthaft?
Diese Menschen arbeiten nicht nur exzessiv, sondern auch zwanghaft, so die Forscher. Sie fühlen sich verpflichtet, auch wenn der Job keinen Spaß macht. Sie haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie sich freinehmen.
Manche Vorgesetzte halten solche Beschäftigte für die wahren Helden der Arbeit. Doch sie täuschen sich. Suchtarbeiter sind deutlich weniger gesund als andere Arbeitnehmende, zeigt die Studie. Sie drohen langfristig auszufallen – ein Schaden für die ganze Gesellschaft.
Perfektionsstreben
Betroffene von Arbeitssucht zeichnen sich durch zwanghaft überdurchschnittlichen Arbeitseinsatz, überhöhtes Perfektionsstreben und inneres Getrieben-Sein aus. Arbeitssucht, das zeigt die Studie, tritt meist eher bei Menschen in Führungspositionen und selbstständigen Tätigkeiten auf.
In der Gesellschaft ist das Wort „Workaholic“ weit verbreitet. Das bezeichnet aber eher Menschen, die zwar viel arbeiten, aber noch weit davon entfernt sind, das Verhalten eines Süchtigen aufzuweisen. In Japan gibt es übrigens bereits 350 Behandlungszentren für „Karoshi“, der Vorbeugung durch Überarbeitung herbeigeführten Todes.