Wirtschaft/Karriere

Apps werden zu digitalen Vertriebs-Helfern

Ob das Smartphone im Vertrieb ein wichtiges Business-Tool geworden ist? Christian Grim, Senior Sales Manager bei Bosch Mobility Solutions, hat darauf eine klare Antwort: „Unverzichtbar, definitiv unverzichtbar! Besonders jetzt, da ich am Flughafen wegen einer Flugverspätung festsitze.“

Der Vertriebsprofi weiß: Im B2B-Vertrieb ist die Erreichbarkeit entscheidend. Grim: „Und da für mich Reisen zum Alltag gehören, bleibt mein Smartphone die erste und oft auch einzige Wahl zur Kommunikation mit den Kunden.“

69 Prozent sehen Digitalisierung als Chance

Grim ist bei Weitem nicht der einzige, dem es so geht: Laut einer EY-Studie zum digitalen Wandel spielen inzwischen bei der Mehrheit der heimischen Unternehmen digitale Technologien eine mittelgroße bis sehr große Rolle. 69 Prozent sehen die zunehmende Digitalisierung als Chance. Die größte Herausforderungen laut Studie: Cybersecurity und digital kompetente Mitarbeiter.

Digitale Kompetenz gehört für Tiberiu Lucaciu, Verkaufsleiter Gastronomie Wien West bei Coca-Cola HBC Österreich, zum Arbeitsalltag:

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"Das Mobiltelefon ist nicht nur der direkte Draht zu den Kunden, sondern  dank diverser Service-Apps auch persönlicher Assistent."

Tiberiu Lucaciu, Coca-Cola HBC Österreich

„Apps haben für den Vertrieb zwei entscheidende Vorteile: Zeiteinsparung und weniger Bürokratie. Bestellungen werden etwa direkt beim Kunden vor Ort via Unterschrift bestätigt und können so umgehend bearbeitet werden.

“Neben dem Handy, so der Sales-Profi, ist das iPad für Gebietsverkaufsleiter ein zentrales Business-Tool: „Eigens entwickelte Apps zeigen Routen an, liefern tagesaktuell Volumenentwicklungen, informieren die Kollegen über die neuesten Aktivierungsmöglichkeiten oder liefern Vorlagen für Geschäftsabschlüsse.“

Zum Durchklicken: Nützliche Apps für Vertriebs-Mitarbeiter

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Ständige Erreichbarkeit, auch an freien Tagen

Aber gibt es auch Momente im Beruf, in denen er die digitalen Helfer komplett abschaltet? Lucaciu: „Die gibt es nicht. Allerdings stelle ich mein Mobiltelefon vor jedem Gespräch oder Termin auf lautlos“ – aus Respekt und weil seine Aufmerksamkeit ganz den Kunden gehören soll.

Arbeiten ohne Handy? Für Rewe-Pressesprecher Paul Pöttschacher ebenfalls „nicht mehr möglich. Erreichbarkeit ist bei der umfangreichen Vertriebstätigkeit ein sehr wichtiger Faktor.“ Besonders in den letzten Jahren sei spürbar, dass Apps im Vergleich zu klassischen Vertriebstugenden immer mehr an Bedeutung gewinnen.

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"Erreichbarkeit ist bei der umfangreichen Vertriebstätigkeit ein sehr wichtiger Faktor.“

Paul Pöttschacher, Rewe International AG

Billa App, WhatsApp, Xing oder LinkedIn sind für die Vernetzung mit Marktmanagern und dem Vertriebsteam sehr hilfreich. Die eMail-Funktion ist wichtig, um Nachrichten auch unterwegs und zwischendurch zu lesen,“ zählt Pöttschacher auf. Sein Handy ist immer eingeschaltet, meist auch an freien Tagen.

Abschalten nicht erlaubt? Keineswegs – auch Vertriebler können beruhigt manchmal abschalten. Tut das Christian Grim?

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„Mobile Apps ergänzen den Vertriebsalltag. Aber der persönliche Kontakt zu meinen Kunden ist nach wie vor wichtiger.“ 

Christian Grim, Bosch Mobility Solutions

„Ja klar, wenn ich Zeit mit der Familie verbringe. Dann ist mein Smartphone aus. Kunden, Partner und Kollegen respektieren das.“ Auch sonst hat der Einsatz der digitalen Assistenten für den Senior Sales Manager seine Grenzen. Grim: „Mobile Apps ergänzen den Vertriebsalltag und ermöglichen eine rasche und lösungsorientierte Kommunikation. Aber der persönliche Kontakt zu meinen Kunden ist nach wie vor wichtiger, da ich wenige Kunden, dafür mit höherer Intensität und Qualität betreue.“