Wirtschaft

Jöbstl Arttrans & Umzüge ist pleite

Das Grazer Unternehmen Jöbstl Arttrans & Umzüge GmbH, hat am Landesgericht Graz ein Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung beantragt. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände AKV, Creditreform und KSV1870. 18 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen. Das Unternehmen wurde 1928 gegründet und erst 1998 in eine GmbH umgewandelt. Es beschäftigt sich vor allem mit der Organisation und Durchführung von Antiquitäten- und Kunsttransporten. Zugleich werden auch teilweise Chauffeur-Tätigkeiten verrichtet.

Die Ursachen

„Die Insolvenzursachen liegen einerseits in einer gescheiterten Übernahme der Wiener Firma Gschwendt Umzugs GmbH“, heißt es im Insolvenzantrag. Und anderseits in einer abgabenrechtlichen Betriebsprüfung, die zu nachträglich vorgeschriebenen Kapitalertrags-, Umsatz- und Körperschaftssteuern für die Jahre 2001bis 2003 führte.

Im 2011 hatte Jöbstl die Wiener Firma Gschwendt Umzug GmbH übernommen, in der Folge sollen aber die Umsätze deutlich hinter den Planzahlen gelegen sein. Es wurden Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet, die schließlich 2013 in einem gerichtlichen Sanierungsverfahren mündeten. Die Gschwendt Umzug GmbH ist mittlerweile in Liquidation. Doch für die Jöbstl Arttrans & Umzüge wurden Haftungen in Höhe von 330.000 Euro schlagend.

Ärger mit der Finanz

Gegen die abgabenrechtlichen Nachforderungen der Finanz wurden Rechtsmittel eingelegt. Zuletzt hat der Verwaltungsgerichtshof die Revision gegen die Berufungsentscheidung des Unabhängigen Finanzsenats (UFS) als unbegründet abgewiesen. Indes wollte Jöbstl mit der Finanz einen „stillen Ausgleich“ verhandeln, der angeblich durch die Veräußerung einer Beteiligung finanziert werden hätte sollen. Daraus wurde nichts. Das Finanzamt Graz-Stadt hat der Firma Jöbstl Anfang April 2015 mitgeteilt, dass bis Mitte April die Abgabenrückstände in Höhe von 349.000 Euro zu zahlen sind.

Die Zukunft

Das Unternehmen soll fortgeführt werden. Den Gläubigern wird 30 Prozent Quote geboten. Die Schulden werden im Fall der Fortführung mit 2,25 Millionen Euro beziffert, das Vermögen mit 1,05 Millionen Euro. Sollte das Unternehmen aber liquidiert werden müssen, so steigen die Schulden auf 2,63 Millionen Euro und die Aktiva verringern sich auf knapp 790.000 Euro.