Wirtschaft

Japanische Auto-Rebellen bremsen bei Elektroantrieb

In Österreich sind erst knapp 3800 strombetriebene Autos unterwegs. Während einige Autobauer wie Volkswagen damit begonnen haben, E-Autos in ihre Modellpalette aufzunehmen, zögern andere. "Wir schaffen es auch mit unserem effizienten Motorsystem SkyActive, die CO2-Grenzwerte der EU zu erreichen", sagt Mazda-Europa-Chef Jeffrey Guyton. Und zwar durchgängig in allen Modellen, während Mitbewerber nur dank der Hybrid- oder E-Autos den ab 2021 erlaubten Flottendurchschnitt von 95g/CO2 je Kilometer erzielen würden.

Der Elektroantrieb hat für Guyton bis auf Weiteres keinen Vorrang. "Elektro kann sich morgen oder in 20 Jahren durchsetzen, wer weiß das schon." Der japanische Autobauer möchte lieber warten, bis die Technologie ausgereifter und billiger wird sowie die entsprechende Infrastruktur aufgebaut ist. Guyton: "Auch in den nächsten Jahren wird es zu wenige Ladestationen geben." Im Heimatland kam zwar im Vorjahr als Testballon der Mazda 2 in einer E-Version auf den Markt, "aber er verkauft sich nicht besonders", so Guyton. Diesel werde bevorzugt, "da ist der Fahrspaß größer".

Klar ist aber auch, dass Mazda mit 1,3 Mio. verkauften Autos im Jahr im Verhältnis zu den Branchenführern nur rund ein Zehntel von deren jeweiligem Absatz erreicht. Zu sehr auf E-Antrieb zu setzen, würde bei Mazda zu viele Ressourcen binden.

Kritische Größe

Guyton sieht die Eigenständigkeit des Konzerns trotz Unkenrufen ungefährdet. Im Selbstbild sieht man sich als "Rebellen der Autoindustrie", denen es gelingt, ohne der vom Markt als kritische Größe von vier bis fünf Mio. verkauften Autos alleine zu bestehen. Kooperationen mit Ford oder Alfa Romeo sind gescheitert bzw. laufen zäh. Dass Mazda hinterher fährt, liegt laut Guyton daran, dass man in einzelnen Segmenten wie Kleinwagen oder Kombi nicht vertreten ist. Bis 2016 wollen die Japaner aber mit fünf neuen Modellen aufholen. Eine Fabrik in Europa rechne sich nicht. Die Autos kommen auch aus einem neuen Werk in Mexiko.