Wirtschaft

IWF-Warnung: Eurozone verliert Anschluss

Die gute Nachricht: Die Weltwirtschaft hat sich laut der jüngsten Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) stabilisiert. Sie wird heuer um 3,3 Prozent (siehe Grafik), 2014 um vier Prozent wachsen. Die schlechte Nachricht: Die Euro-Länder können mit diesem Tempo nicht mithalten und drohen den Anschluss zu verlieren. Heuer wird die Wirtschaftsleistung (BIP) in der Eurozone leicht schrumpfen, 2014 fällt das Wachstum ebenfalls nur sehr mäßig aus.

Französische Rezession

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Die schlechten Aussichten in Europa sind – so der IWF – eine Folge davon, dass „inzwischen eine gewisse Schwäche“ auch den Kern der Eurozone erreicht hat. Mittelfristig bestehe sogar das Risiko einer andauernden Stagnationsphase. Mitverantwortlich dafür ist neben dem herben Einbruch des BIP in Italien und Spanien die Entwicklung in Frankreich: Das Heimatland von IWF-Chefin Christine Lagarde wird heuer um 0,1 Prozent schrumpfen, Anfang des Jahres war der IWF noch von einem halben Prozent Wachstum ausgegangen.

Zu den wenigen Lichtblicken in der Währungsunion zählen Deutschland – und Österreich. Beide Länder werden heuer deutlich stärker als der Euroraum insgesamt zulegen, auch für 2014 prophezeit der Währungsfonds überdurchschnittliche Wachstumsraten. Die Arbeitslosenrate in Österreich wird – erwartet der Währungsfonds – zwar leicht von 4,4 Prozent (2012) auf 4,6 Prozent steigen, mit 12,3 Prozent ist die Arbeitslosigkeit in der gesamten Eurozone aber fast drei Mal so hoch. An der Preisfront sieht der IWF eine weitere Entspannung, in Österreich soll die Inflationsrate von derzeit 2,3 Prozent (siehe Bericht rechts), bis 2014 auf 1,9 Prozent zurückgehen.

Insgesamt Schwung in die Euro-Wirtschaft könnte nach Ansicht des IWF die Europäische Zentralbank bringen. In etlichen Krisenländern seien die Zinsen noch immer zu hoch, eine weitere Senkung der historischen niedrigen EZB-Leitzinsen könnte Entspannung in diesen Staaten bringen.

Angetrieben wird das weltweite Wirtschaftswachstum von einer kräftigen Konjunkturbrise in den USA und vor allem von Asien. China wird zwar vorerst nicht auf einen zweistelligen Wachstumspfad zurückkehren, mit jeweils acht Prozent heuer und im nächsten Jahr bleibt das Reich der Mitte aber die weltweite Wachstums-Lokomotive. Deutlich kräftigere Zuwächse als in Europa sieht der IWF auch in Russland und in Brasilien.