Wirtschaft

Intersport will Abgang von 26 Läden kompensieren

In der Sportartikelbranche geht es derzeit alles andere als gemütlich zu. Das zeigt sich auch beim Branchenprimus Intersport, der landesweit mit mehr als 280 Standorten vertreten ist. Noch.

Denn der Traditionshändler Bründl, seit 50 Jahren im Verbund, steigt aus diesem aus. Intersport verliert damit 26 Standorte mit einem Jahresumsatz von zuletzt insgesamt 70 Millionen Euro netto. Schon ab Ende August laufen die Geschäfte von Bründl – dessen Stammhaus in Kaprun steht – nicht mehr unter der Intersport-Flagge. „Das reißt erstmal eine Lücke in das Tourismusgeschäft“, gesteht Thorsten Schmitz, seit vergangenen Oktober Österreich-Chef von Intersport. Im ersten Jahr werde sich der Ausfall Bründls nicht kompensieren lassen, räumt er ein. Aber zumindest habe er keinen Domino-Effekt zu erwarten. Schmitz: „Es gibt keine weiteren Händler, die aussteigen wollen.“ Hintergrund für Bründls Abgang waren offenbar Diskussionen über das Gebührenmodell. „Leistung muss etwas kosten. Es ist sicher ambitioniert, das alles selbst zu machen“, so Schmitz, der nun auf der Suche nach neuen Händlern ist. Weiße Flecken sind im österreichischen Sportartikelhandel aber nur noch mit der Lupe zu finden. Was die Dichte der Geschäfte gemessen an der Einwohnerzahl betrifft, spielt Österreich bereits in der Spitzenliga.

 

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Neue Kampfpreise

Zuletzt drängten neue Diskontformate wie die norwegische XXL oder die französische Decathlon-Gruppe auf den Markt. Es herrscht ein Verdrängungswettbewerb. Bei Intersport wird es also darum gehen, bereits bestehende Läden in das Intersport-Netzwerk aufzunehmen. Dabei konkurriert die Gruppe unter anderem mit Sport 2000. Zu dieser Fachhändlergemeinschaft zählen aktuell 235 Händler mit 370 Geschäften.

Der Umsatz im Sportartikelfachhandel stagniert seit Jahren bei 1,7 Milliarden Euro. Dazu kommen weitere 700 Millionen Euro, die branchenfremde Unternehmen wie Tchibo, Hofer oder Lidl mit Sportartikeln umsetzen. Der Intersport-Umsatz lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 580 Millionen Euro und damit um acht Prozent über dem Vorjahresniveau. Vor allem E-Bikes treiben das Geschäft an.