Wirtschaft

Tiroler Know-how für Schwedenbomben

Der Tiroler Lebensmittel-Großhändler Interfood, Marktführer bei der Belieferung des Lebensmitteleinzelhandels mit internationaler Feinkost, hat sich die Übernahme der Süßwarenfabrik Niemetz (70 Mitarbeiter) wohlüberlegt. Wie der KURIER in der Mittwoch-Ausgabe berichtete, bietet das Familienunternehmen um Christian Höllwarth 3,6 Millionen Euro für die Assets des Wiener Betriebs. Damit hat Interfood mit Sitz in Hall in Tirol im Rennen um die traditionsreichen Schwedenbomben derzeit die Nase vorn.

"Wir haben ein verbindliches Angebot in dieser Höhe mit den notwendigen Finanzierungsgarantien abgegeben und wollen, sollten wir den Zuschlag erhalten, das Unternehmen in Wien eigenständig mit der bestehenden Mannschaft weiterführen. Dafür haben wir auch ein entsprechendes Konzept erarbeitet", sagt Christian Höllwarth, geschäftsführender Gesellschafter von Interfood, im Gespräch mit dem KURIER. "Unsere Entscheidung ist vergangenen Dienstag gefallen, nachdem wir mit dem Niemetz-Management der zweiten Ebene gesprochen haben. Von dem haben wir einen sehr guten Eindruck gewonnen."

Die Tiroler Vertriebsexperten wollen mit ihrem Handels-Know-how und Netzwerk das Geschäft mit "der einzigartigen österreichischen Marke Schwedenbombe" neu beleben. Am Donnerstag nächster Woche soll im Insolvenzverfahren die endgültige Entscheidung fallen. Bis dahin hat auch die Familie von Ursula Niemetz noch Zeit, das Angebot von Interfood zu überbieten.

Das Unternehmen

Interfood wurde vor 20 Jahren von Christian Höllwarth gegründet und beschäftigt heute 43 Mitarbeiter. Das Unternehmen beliefert die Lebensmittelhändler Metro, MPreis, Pfeiffer, Rewe (Billa/Merkur/Adeg), Spar und Zielpunkt sowie die Gastronomie mit Markenprodukten im Frische-Segment: darunter sind Milchprodukte, Käse, Salami und Schinken aus Frankreich, Italien und Spanien. In Deutschland unterhält Interfood eine Vertriebsniederlassung. Die Tiroler setzen laut eigenen Angaben jährlich rund 70 Millionen Euro um.