Wirtschaft

Elektrotechnik Zemsauer erhält zweite Chance

Die Zemsauer Elektrotechnik GmbH mit Sitz in Waldneukirchen hat eine Reorganisationsphase bereits hinter sich, weil in den vergangenen Jahren die Einsparungsmaßnahmen der Öffentlichen Hand, vor allem bei Wasserversorgungs- und Abwasseranlagen, zu Umsatzrückgängen geführt haben. Von 45 Mitarbeitern sind nur noch 25 an Bord. Doch jetzt musste der Spezialist für Industrie und Umwelttechnik (Erneuerbare Energien) den Weg zum Insolvenzgericht Steyr antreten.

Laut Otto Zotter vom Gläubigerschutzverband KSV1870 hat der Betrieb ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Den Gläubigern sollen 20 Prozent Quote geboten werden. Vor allem nicht kostendeckende Bauaufträge haben in die Insolvenz geführt, zum Teil mussten auch Fehler von Subunternehmen saniert werden.

Laut KSV1870 hat Zemsauer bei 177 Gläubigern rund 2,82 Millionen Euro Schulden, davon 1,93 Millionen Euro bei der Raiffeisenkasse Sierning. Und die Hausbank wird laut Firmenangaben die Sanierung und Fortführung des Unternehmens unterstützen. Sie wird nicht nur eine so genannte Rückstehungserklärung für Forderungen abgeben, sondern auch den Fortbetrieb mit 250.000 Euro mitfinanzieren. Entsprechende Unterlagen sollen dem Insolvenzgericht bereits vorgelegt worden sein. Zugleich ist bei Zemsauer „ein kaufmännischer Betriebsleiter und Berater dauerhaft installiert“ worden.

Derzeit werden Aufträge mit einem Volumen von 1,89 Millionen Euro bearbeitet, neue Projekt sind darin noch nicht eingerechnet. Dazu heißt es im Sanierungsantrag: „Die Zemsauer Elektrotechnik GmbH ist in der Lage mit den laufenden Einnahmen und dem eingeräumten Rahmen der Hausbank den Geschäftsbetrieb in Waldneukirchen aufrechtzuerhalten sowie den der Tochtergesellschaft in Deutschland.“

Der oberösterreichische Betrieb installiert nicht nur Steuerungsanlagen für Kläranlagen, Biogas- und Wasserversorgungsanlagen, sondern ist auch in den Sparten Photovoltaik und Windkraft tätig. Außerdem baut Zemsauer Elekro-Zapfsäulen für E-Fahrzeuge.