Insolventer Süßwarenhersteller Salzburg Schokolade wird fortgeführt
Der insolvente Süßwarenhersteller Salzburg Schokolade mit Sitz in Grödig, der unter anderem bekannt ist für die Mirabell-Mozartkugeln, wird vorerst fortgeführt. Das wurde am Montag im Rahmen einer Tatsatzung beschlossen, wie der KSV1870 bestätigt.
„Hierfür war die Wiederherstellung der Zahlungsfähigkeit erforderlich. Dies, ist der Schuldnerin mit der Unterstützung eines renommierten, österreichischen, heimischen Bankhauses gelungen. Der Fortbetrieb wurde für alle beteiligten Akteure, sohin auch für die von unserem Verband vertretenen Gläubiger, als wirtschaftlich sinnvoll eingestuft. Würde eine sofortige Schließung angeordnet werden, wäre der Ausfall für Gläubiger weitaus höher, als eine Fortführung für die nächsten vier bis sechs Wochen“, hält der KSV1870 fest.
"Hierfür werden Rationalisierungsmaßnahmen betrieblicher Natur zu setzen sein. Ob auch arbeitsorganisatorische Maßnahmen einzuleiten sind, bleibt abzuwarten", sagt Aliki Bellou vom KSV1870. "Eine Sanierung mit Unterstützung von dritter Seite, voraussichtlich mit Hilfe eines Investors erscheint – vorbehaltlich allfälliger verfahrensrelevanter Neuerungen – aus heutiger Sicht als realistisch."
Die Vorgeschichte
Am Landesgericht Salzburg soll am vergangenen Dienstag das Insolvenzverfahren über das Unternehmen eröffnet werden. Betroffen sind noch unbestätigten Informationen zur Folge 140 Dienstnehmer und eine dreistellige Anzahl an Gläubigern. In einem der APA vorliegenden Schreiben der Geschäftsführung an die Mitarbeiter und Geschäftspartner hoffte man darauf, das Unternehmen fortführen zu können.
Obwohl man in den vergangenen Jahren Gewinne erzielen habe können, sei das Unternehmen ab 2020 schwer von der Corona-Pandemie getroffen worden, schreibt Geschäftsführer Christian Schügerl. Aufgrund des massiven Rückgangs von Touristen, Veranstaltungen und Anlässen wie Geburtstags- und Hochzeitsfeiern sank die Nachfrage nach den Süßwaren von Salzburg Schokolade - was zu einem signifikanten Umsatzrückgang geführt habe. Zudem seien Süßwarenfachgeschäfte in Wien und Salzburg wegen fehlender Touristen teilweise wochenlang geschlossen gewesen.