In diesem Land in Südamerika liegt die Inflation bei fast 95 Prozent
Im Zuge der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise in Argentinien ist die Inflationsrate in dem südamerikanischen Land auf 94,8 Prozent gestiegen. Damit erreichte die Teuerungsrate im vergangenen Jahr das höchste Niveau seit 30 Jahren, wie die Statistikbehörde (Indec) am Donnerstag mitteilte. Im Jahr 2021 lag die Inflationsrate in Argentinien noch bei 50,9 Prozent.
"Unsere Verantwortung und unsere größte Herausforderung besteht darin, die Inflation zu senken, denn sie ist das Fieber einer kränkelnden Wirtschaft", schrieb Wirtschaftsminister Sergio Massa nach der Veröffentlichung der Zahlen auf Twitter. "Das kann durch eine geordnete Haushaltsführung, Disziplin, die Einhaltung klarer Ziele und ein verantwortungsbewusstes Vorgehen in allen Bereichen erreicht werden."
Die Inflationsrate in Argentinien ist eine der höchsten der Welt. Um das Haushaltsdefizit zu finanzieren, druckt die Zentralbank ständig frisches Geld. Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer großen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht. Die Landeswährung Peso wertet gegenüber dem US-Dollar immer weiter ab, der Schuldenberg wächst ständig. Zusätzlich befeuert wurde die Inflation in Argentinien nun von der globalen Lage wie dem Krieg in der Ukraine und den Störungen in den Lieferketten.