Wirtschaft

Immofinanz: Verkäufe stabilisieren Ergebnis

Für die börsennotierte Wiener Immofinanz könnte das Frühjahr kaum spannender sein. Ende des Monats wollen die CA Immo und die russische O1-Gruppe des Oligarchen Boris Mints den Immofinanz-Aktionären ein Übernahmeangebot legen. Sie wollen 13,5 bzw. 15 Prozent der Immofinanz-Papiere erwerben. Die Aktionäre haben dann drei Wochen Zeit, das Angebot anzunehmen. Anfangs wollte das Austro-Russen-Gespann bloß 2,51 Euro pro Aktie bieten, nun sind es schon 2,80 Euro.

"Das Angebot ist viel zu gering"


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"Das Angebot ist viel zu gering", stellt Immofinanz-Chef-Eduard Zehetner klar. Experten schließen eine weitere Nachbesserung durch die Russen und die CA Immo, die bereits drei Prozent an der Immofinanz hält, nicht aus. Die Immofinanz selbst startet im April ein Rückkaufprogramm. Sie wird 30 Millionen Aktien bis zu einem Kurs von 3,20 Euro je Aktie aufkaufen. Detail am Rande: Der Wert (Nettoinventarwert) der Aktie liegt derzeit bei 4,4 Euro. Dabei ist das Russland-Investment im Aktienkurs nicht eingepreist. Die Immofinanz betreibt fünf Einkaufszentren in Moskau mit einen Immo-Wert von 1,6 Milliarden Euro. Mit 700 Millionen Euro sind die EKZ verschuldet. Sie könnten das Interesse des Oligarchen Mints an der Immofinanz geweckt haben.

Weniger Einnahmen

Indes hat die Immofinanz Group in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2014/’15 ein stabiles operatives Ergebnis in Höhe von 241,9 Millionen Euro erzielt, aber der Konzerngewinn ist auf 79,2 Millionen Euro gesunken. Das ist ein Minus von 44,3 Prozent. Grund dafür sind währungsbereinigte Neubewertungen und Abwertungen des Immobilienvermögens in Osteuropa. So sind auch die Mieteinnahmen um 4,5 Prozent auf 344 Millionen Euro zurückgegangen. In den Moskauer EKZ wird den Geschäftspartnern weiterhin eine Mietreduktion gewährt. Mit Verkäufen konnten die geringeren Mieten kompensiert werden.