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Wildtiere willkommen: Nützlinge erleichtern die Gartenarbeit

Schnecken, Blattläuse, Maulwürfe: Wenn wir an Tiere im Garten denken, dann kommen uns schnell Schädlinge in den Sinn. Doch die Vielfalt an Insekten und Kleintieren ist wesentlich größer: Schmetterlinge, Regenwürmer, Asseln, Tausendfüßler und Hunderte andere Tiere bevölkern unsere Gärten. Und sie sind fleißige Helfer: Sie agieren als natürliche Schädlingsbekämpfer, bestäuben Obst und Gemüse, bereiten die Böden auf und helfen bei der Pflanzenverbreitung.

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Sie sind aber in Gefahr – Stichwort Insektensterben, das auch in unseren Gärten durch Pestizide und Rasenroboter stattfindet.

Wie das tierische Leben in den Gärten erhalten und gefördert werden kann, darüber hat sich Landschaftsplanerin Sonja Schwingesbauer in ihrem Buch „Wo die wilden Nützlinge wohnen“ (Löwenzahn Verlag) nun Gedanken gemacht.

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Anregungen aus dem Buch:

- Vielfalt: Die Devise für die Gestaltung eines Nützlingsgartens lautet: so vielfältig, struktur- und artenreich wie möglich. So finden unterschiedlichste Tiere eine Nische.Wildtiere brauchen zum Leben eine gewisse Wildheit, wenngleich dies nicht mit „verwildert“ gleichzusetzen ist. Und: Sie lieben heimische Wildpflanzen.

- Kein Gift: Der Einsatz von Pestiziden, chemisch-synthetischen Dünger und anderen Wirkstoffen tötet nicht nur Schädlinge, sondern viele andere Nützlinge. Deshalb lieber natürliche Pflanzenjauchen und Tinkturen zur Behandlung von Krankheiten und Düngung einsetzen.

- Wilde Wiesen:Eine kahl gemähte Wiese – etwa von Rasenrobotern – bietet keinen Lebensraum für Insekten. Alle Schnittmaßnahmen sollten zumindest zeitversetzt durchgeführt werden, sodass ein wilder Teil als Lebensraum stehen bleibt.

- Winterquartiere:Rückschnitte von Blumen und Sträuchern sollten erst im ausgehenden Winter durchgeführt werden, da Tiere in ausgedorrten Halmen und Stängeln ihr Winterquartier finden.

Ein kleines Problem bleibt: Unser menschlicher Ordnungssinn, der häufig nicht dem entspricht, was Wildtiere als attraktiven Lebensraum verstehen. Wie geht das also zusammen? Sonja Schwingesbauer schlägt vor: „Eine Abwechslung von wild wuchernden und geordneten Strukturen wird uns und unseren wilden Gästen gerecht. Schaffen wir also Bereiche, wo Wildheit sein darf.“

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