Vernetztes Zuhause: Tipps für intelligentes Wohnen
Von Ursula Horvath
Menschen, die mit Technik bisher gar nichts anfangen konnten, machen heute ganz selbstverständlich Fotos mit ihrem Handy, laden die Bilder gleich auf Facebook und checken ihre Mails. Manche lassen sogar via Smartphone oder Tablet-PC das Badewasser in die Wanne laufen. "Wir haben das schon gemacht. Aber so etwas ist erst ab einer gewissen Größe spannend – etwa bei einem Whirlpool für sechs Personen", sagt Stephen Löwenstein von "löwenstein home comfort". Er bietet Gesamtlösungen für intelligentes Wohnen, entwickelt die Steuerung und programmiert die Oberfläche.
Technisch möglich ist heute fast alles: Licht, Jalousien, Alarmanlage, Musik, Fernseher und Heizung lassen sich zentral über ein Touch-Panel steuern. Wer will, bekommt ein Mail oder eine SMS, wenn Post im Briefkasten ist.
Licht kann man auf viele Arten ausschalten: "Man kann einen Schalter umlegen, die Glühbirne rausdrehen oder die Beleuchtung aus der Ferne übers Smartphone abschalten. Die Frage ist: Was will ich und was brauche ich? Man sollte nicht einfach Technik kaufen, sondern sich gut beraten lassen", betont Löwenstein. "Vor allem mit iPhone und iPad kann man sehr viel machen. Wenn zum Beispiel die Glocke läutet, poppt die Info auch am iPhone auf. Natürlich gibt es auch viele Möglichkeiten mit Android und anderen Betriebssystemen, aber Apple-Kunden sind einfach verspielter und haben an solchen Dingen daher mehr Interesse."
Auch Martin Öller hat aus seinem Haus ein smart home gemacht: In der Früh fährt der Sichtschutz automatisch hoch und abends wieder runter. Wenn Öller schlafen geht, drückt er auf die "Gute-Nacht-Taste": Dann gehen automatisch alle Lichter aus und die Alarmanlage an. Bleibt einmal das Garagentor offen, ruft sein Miniserver ihn auf dem Handy an.
Geräte wie dieses vertreibt Öller über seine Firma Loxone. Inklusive der notwendigen Software ist der Miniserver ab 498 Euro zu haben. Er vernetzt die Eingabegeräte wie Taster oder Smartphone mit Jalousie, Licht, Heizung, Fernseher und Alarmanlage. Je mehr Geräte angesteuert werden, umso größer muss die Anlage dimensioniert werden. "Ich wollte das smart home für jeden leistbar machen und eine möglichst einfache Lösung schaffen", so Öller. "Installiert wird das System vom Elektriker oder Installateur, die Konfiguration kann man auch selbst machen."
Bei der Steuerung setzt er auf die gute, alte Taste, wie wir sie vom herkömmlichen Lichtschalter kennen: "Es ist schon nett, wenn man mit dem Tablet auf der Couch sitzt, aber vielen wollen einen normalen Schalter an der Wand – den muss man auch nicht suchen", erklärt Öller.
Wo es möglich ist, empfiehlt er Kabel. Zwar lässt sich heute vieles über Funk steuern, doch die drahtlosen Verbindungen machen immer wieder Probleme. Werden bestehende Objekte auf den neuesten Stand der Technik gebracht, ist die Funk-Variante meist einfacher umzusetzen, im Neubau sollte man aber lieber ein BUS-System mit der entsprechenden Verkabelung einplanen.
Besonders audiophile Menschen sind beim Wiener Unternehmen Smart Living gut aufgehoben. "Zu uns kommen Kunden, die Wert auf ein besonderes Klangerlebnis legen. Gemeinsam mit unserer Partnerfirma Media Magic können wir höchste Möbel-Qualität und modernste Technik kombinieren und vernetzen", sagt Geschäftsführer Johannes Winkler. Wer die ganze Wohnung mit hochwertigen TV-Geräten, Verstärkern und Lautsprechern ausstatten will, muss mit rund 30.000 Euro rechnen. Dafür bekommt man nicht nur die entsprechenden Geräte, die Technik wird auch unsichtbar: Kabel verschwinden hinter dem Wandverbau, Lautsprecher werden in die Decke integriert, Flatscreens hängen wie Bilder an der Wand oder verschwinden auf Knopfdruck in der Decke, der Wand oder einem Möbelstück. Die CD- und DVD-Sammlung wird zentral auf einen Server gespeichert. So kann jedes Familienmitglied in jedem Raum den gewünschten Film sehen. Für das richtige Kino-Erlebnis fährt auf Knopfdruck auch gleich die Jalousie herunter, das Licht geht aus und der Fernseher an. Nur Popcorn machen, das muss man selbst.