So schützen Sie Ihr Haus vor Blitzen
Von Ursula Horvath
Die Gewitter-Wahrscheinlichkeit innerhalb Österreichs ist unterschiedlich: "Die meisten Blitze gibt es in der Steiermark und in Kärnten", sagt Gerhard Diendorfer Leiter des Blitzortungssystems ALDIS (Austrian Lightning Detection & Information System). "Während es in Wien durchschnittlich einen Blitz pro Quadratkilometer und Jahr gibt, sind es in diesen beiden Bundesländern vier bis fünf. Wir zählen allerdings nur jene Blitze, die in den Boden einschlagen, weil nur diese für eine Risikoeinschätzung relevant sind. Im Inneren der Gewitterwolke gibt es noch viel mehr Blitze."
Der Blitzableiter
Die klassische Anlage besteht aus drei Komponenten: einem Gerüst mit Fangstangen auf dem Dach, Metalldrähten, über die der Blitz an der Fassade weitergeleitet wird und einer Erdung im Fundament, über die der Blitzstrom im Boden verteilt wird. Das System kann also nicht verhindern, dass ein Blitz das Haus trifft. Es bietet ihm aber einen geordneten Weg in den Boden und kann so einen Brand verhindern. Gibt es keinen Schutz, sucht sich der Blitz selbst seinen Weg vom Dach in die Erde – etwa über Heizungsrohre, die Elektroinstallationen oder den Kamin.
Jeder Elektrotechniker kann und darf eine Anlage installieren. Weil es aber nicht jedermanns Sache ist, auf das Dach zu klettern, haben sich einige auf diesen Bereich spezialisiert – die Blitzschutzbauer. "Zwischen 1000 und 3000 Euro kostet eine Anlage für ein Ein- oder Zweifamilienhaus", sagt Josef Witke, Bundesinnungsmeister der Elektrotechniker. Zu einem Rundum-Schutz gehört auch ein Überspannungsschutz für die Leitungen im Haus. Denn auch indirekter Blitzschlag kann gefährlich werden.