Moderne Helfer: Wohnen mit Robotern
Von Ursula Horvath
Er öffnet die Tür und nimmt einem nach einer höflichen Begrüßung den Mantel ab. Vor dem Essen serviert er einen Drink, danach räumt er den Tisch ab. Tagsüber kümmert er sich um den Haushalt. Was nach einem Butler in einem noblen britischen Haushalt klingt, könnte auch ein Haushaltsroboter sein. Technisch bereits möglich, sind solche Roboter für den Endverbraucher aber noch unfinanzierbar.
Ein berühmtes Beispiel für die neue Generation der sogenannten humanoiden Roboter ist Asimo aus dem Hause Honda. Er kann Treppen steigen und Getränke servieren, reagiert auf Gesten und Sprachbefehle.
Den Tisch abräumen, Wäsche falten und Billard spielen kann auch der Personal Robot 2 von Willow Garage. Mit seinen Greifarmen sieht der PR 2 aber mehr nach Maschine aus als Asimo, der einer menschlichen Gestalt nachempfunden wurde. Ebenfalls zur Familie der humanoiden Roboter gehört Nao, ein Produkt des französischen Roboterherstellers Aldebaran Robotics.
Noch wohnen die drei vor allem in Universitäten, wo mit ihnen gearbeitet und immer ausgefeiltere Software für sie entwickelt wird. Auch wenn technisch bereits vieles möglich ist, müssen Asimo und seine Kollegen noch einiges lernen. In 15 bis 20 Jahren sollen Serviceroboter aber auch in unsere Häuser und Wohnungen einziehen. Für einzelne Hausarbeiten gibt es schon heute moderne Helferlein, die man sich auch leisten kann.
Die Haushaltsroboter von Herstellern wie iRobot, Belrobotics, Zucchetti Centro Sistemi oder Kärcher übernehmen viele lästige Arbeiten: Roomba kann Staub saugen, Scooba wischt den Boden und Robomow mäht den Rasen. "Am meisten gefragt sind Staubsauger-Roboter. Davon haben wir wir allein voriges Jahr 12.000 Stück verkauft", erzählt Daniel Ströhle, Geschäftsführer des Vorarlberger Unternehmens myRobotcenter. Schauräume gibt es nur im Westen Österreichs, geliefert wird in alle Bundesländer.
Ab 349 Euro ist Roomba von iRobot zu haben. Mit kleinen Bürsten schiebt das Gerät den Schmutz unter seinen Bauch und saugt ihn auf. Ist der Raum sauber oder der Akku leer, fährt er automatisch zur Ladestation. Während Roomba den Übergang zwischen Teppich und Parkett spielend schafft, steht er mit Stiegen noch ein wenig auf Kriegsfuß: Dank seiner Absturzsensoren fällt er zwar nicht hinunter, Treppensteigen kann er aber nicht. Die Staub-Lade fasst etwa einen halben Liter, ist sie voll, muss man sie ausleeren. Für Hunde- und Katzenbesitzer gibt es Modelle mit einem speziellen Schmutzbehälter.
Wisch-Roboter Scooba (ab 449 Euro) ist nur für robuste Bodenbeläge geeignet, weil immer ein wenig Restfeuchtigkeit bleibt. Er hat einen Tank für sauberes und einen für schmutziges Wasser. 40 Quadratmeter schafft der kleine Helfer mit einem Tank, dann muss ausgeleert und nachgefüllt werden. Kollege Evo (ab 349 Euro) wischt mit einem feuchten oder trockenen Tuch und ist daher auch für Echtholzböden geeignet.
Noch in der Testphase ist ein Fensterputz-Roboter. "Wann er auf den Markt kommt, ist noch nicht ganz klar. Er wird dann wohl ein paar Hundert Euro kosten", meint Ströhle.
Seit einigen Jahren erhältlich sind die Helfer für den Garten. Die Nachfrage nach Rasenmäher-Robotern ist allerdings geringer. "Die sind aber auch viel teurer und kosten zwischen 1400 und 13.000 Euro. Das leistet man sich nicht so leicht wie den Staubsauger", erklärt Ströhle. Bis zu 10.000 Quadratmeter Rasenfläche und eine Neigung bis zu 30 Grad schaffen die teureren Modelle.
Damit aber Robomow nicht auch in Nachbars Garten arbeitet, muss man zu Beginn einen Begrenzungsdraht am Boden verlegen. Auch Biotope oder Pools müssen damit eingefasst werden. Über diese Kabel findet der Roboter auch wieder zur Ladestation zurück. "Für kleine Rasenflächen bis zu 400 Quadratmeter gibt es auch kabellose Varianten. Der Ambrogio hat Gras-Senoren und dreht einfach um, wenn er kein Gras mehr spürt", erklärt Ströhle. Fährt der Roboter auf eine feste Oberfläche, erkennt er den Unterschied nach 20 Zentimetern. Wenn Nachbars Rasen allerdings direkt an den eigenen angrenzt, mäht das Gerät natürlich weiter.
Die automatischen Rasenmäher sind alle zwei bis drei Tage im Einsatz. Daher ist das frisch geschnittene Gras sehr kurz und kann einfach als Dünger liegen bleiben. Weil sie kaum Lärm machen, dürfen sie auch zu Mittag oder am Wochenende arbeiten. Und während die Roboter fleißig sind, kann man selbst faulenzen.
www.myrobotcenter.at
http://asimo.honda.com
www.willowgarage.com
www.aldebaran-robotics.com