Mehr Bauland in Ballungsräumen

Kein Sinken der Preise, aber ein Abflachen des Anstiegs und ein gesundes Wachstum, prognostiziert der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI) für das Jahr 2015. In den größeren Städten hängt die weitere Entwicklung der Immobilienpreise vor allem mit einer ausreichenden Neuproduktion und der Verfügbarkeit von Bauland zusammen. Doch Letzteres ist vor allem in den Ballungsräumen Wien, Graz, Salzburg, Linz und Innsbruck Mangelware. Während in Wien und Graz noch Entwicklungsreserven vorhanden sind, gibt es in Salzburg kaum freie Flächen. Hier muss der Bedarf daher vor allem durch Nachverdichtung gedeckt werden.

Umsichtige Stadtplanung

Damit die Preise nicht weiter steigen, ist eine umsichtige Stadtplanung gefordert. "In den vergangenen Monaten wurde dieses Thema immer wieder von Raumplanern, Architekten, Projektentwicklern und Politikern bei verschiedenen Tagungen diskutiert. "Die Kommunen sind nun gefragt, durch eine umsichtige Bodenpolitik und gut vorbereitete Umwidmungen dafür zu sorgen, dass sich die Wertsteigerung einer Baulandwidmung nur in vertretbarem Maß auf den Bodenpreis niederschlägt. Städte wie Innsbruck und Salzburg bemühen sich um derartige Konzepte", sagt Klaus Wolfinger, Bauträgersprecher des ÖVI.

Vorzeigeprojekt Hauptbahnhof

Als gelungenes Beispiel in Wien nennt Wolfinger das Stadt-Entwicklungsgebiet "Hauptbahnhof – Leben am Helmut-Zilk-Park". Im Dezember wurde die Flächenwidmung für den letzten großen Brocken, der noch zu bebauen ist, beschlossen. Für einen Teil des Areals erfolgt die Vergabe nach dem besten Nutzungskonzept. "Die Stadt Wien hat mit dem Grundeigentümer ÖBB für einzelne Bauplätze besonders günstige Grundstückspreise ausverhandelt. Für die Vergabe dieser Flächen sind die eingereichten Baukonzepte maßgeblich. Die restlichen Bauplätze können die ÖBB an die Meistbieter veräußern", erklärt Wolfinger.

Befristete Umwidmung

Eine andere Möglichkeit, um ein zu starkes Ansteigen der Preise zu verhindern ist die befristete Umwidmung in Bauland. Das heißt, ein Grundstückseigentümer muss innerhalb eines bestimmten Zeitraumes Baumaßnahmen setzen. "Ich halte zehn Jahre für eine sinnvolle Frist, schließlich braucht die Projektentwicklung eine gewisse Zeit", sagt Wolfinger. Der Eigentümer könnte jedenfalls nicht ewig warten, bis der Wert des Grundstücks steigt. So soll gesichert werden, dass Bauland nicht brachliegt und es keine Spekulation gibt.