Wirtschaft/Immo

Immobilienkredit: Jeder Dritte erfüllt Kriterien nicht

Ob Wohnung oder Haus: Der Traum von der eigenen Immobilie steht weit oben auf der Wunschliste der Österreicherinnen und Österreicher. Für die Realisierung dieses Traumes brauchen aber die meisten eine Finanzierung durch die Bank. Ab August erschweren allerdings neue Richtlinien der Finanzmarktaufsicht (FMA) die Aufnahme von Immobilienkrediten. Die FMA folgt damit den Empfehlungen des Finanzmarktstabilitätsgremiums zur Reduzierung und Begrenzung der Risiken bei der Finanzierung von Wohnimmobilien.

Die Oesterreichische Nationalbank warnte schon seit Längerem aufgrund der steigenden Immobilienpreise sowie der steigenden Zinsen für Kredite (siehe Grafik unten!) davor, dass immer mehr Kreditnehmer in Zahlungsschwierigkeiten geraten könnten, weil sie sich zu hoch verschulden und ihr Einkommen für die künftige Zinsbelastung zu niedrig ist.

Alle Inhalte anzeigen

Verschärfte Kriterien

Ab August erhalten nur noch jene Kreditnehmer einen Wohnkredit, die bestimmte Kriterien und Bedingungen erfüllen: Künftig müssen Kreditnehmer mindestens 20 Prozent des Kaufpreises (inklusive Nebenkosten) in Form von Eigenkapital nachweisen können. Die Kreditrate darf maximal 40 Prozent des monatlichen Haushaltsnettoeinkommens betragen. Die Laufzeit des Kredits darf 35 Jahre nicht mehr übersteigen.

Diese strengeren Regeln dürften für viele Österreicher auf dem Weg zum Eigenheim zur Hürde werden. „Mehr als jeder dritte Wohnungskäufer und Häuslbauer in spe wird nach den neuen Kreditvergaberegeln bei den Banken abblitzen“, ist Andreas Ederer, Leiter Immobilienfinanzierung bei Durchblicker überzeugt.

Schwierig für junge Kunden

Auch Alexander Stegbauer, Leiter der Stadtbank / Raiffeisen Wien ist der Meinung, dass es vor allem jüngere Kunden treffen könnte, die bisher noch nicht die Möglichkeit hatten, entsprechende Eigenmittel aufzubauen. Bestandskredite sind von den Neuregelungen nicht betroffen.

Alle Inhalte anzeigen