Wirtschaft/Immo

Ein Häuschen zum Mitnehmen

Wenn Peter Prodinger Lust dazu hat, kann er innerhalb von zwei Tagen sein Haus einfach ganz woanders aufstellen. Der Salzburger ist Besitzer eines der ersten mobilen Häuser. Derzeit steht sein 100 Quadratmeter großes Holzhaus auf einem idyllischen Grundstück in Fuschl.

"Ich war davon begeistert, als ich von der Idee der mobilen Häusern gehört habe. Das passt zu meinem Naturell. Ich bin ein Zigeuner, ich war auf der ganzen Welt unterwegs", sagt der 72-Jährige, der einst Nike-Chef war.

Erfunden hat die Häuser aus Lärchenholz, die nach einem Modulsystem in beliebiger Größe und Form zusammengesteckt werden können, der Lungauer Ladislaus Lintschinger. Prodinger war der erste Kunde, der sich auf das Abenteuer vom mobilen Wohnen eingelassen hat. "Wir haben mein Haus schon einmal übersiedelt. Man braucht nichts ausräumen. Alle Möbel, das Gewand, die Bücher, bleiben drinnen. Es gibt kein lästiges Packen", erklärt Prodinger.

Die einzelnen Module sind nicht mehr als drei Meter breit, weil sonst ein Sondertransport nötig wäre. Die Länge eines Teils beträgt maximal zehn Meter. Vor Ort werden die Module mit einem ausgeklügelten Stecksystem verbunden. Im Haus sieht man innen später nur mehr anhand von kleinen Fugen, wo die Teile verbunden wurden.

Geldverlust

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"Ich habe mich dafür entschieden, weil jedes Mal verkaufen und kaufen auch Geldverlust bedeutet", sagt Prodinger. Dadurch, dass das Haus stets bereit zum Siedeln ist, hat es keinen Keller. "Ansonsten spielt es alle Stückerln. Ich habe eine Fußbodenheizung, Marmorboden im Bad, einen Pelletsofen. Man kann das Haus ganz nach seinen Vorstellungen gestalten."

Nicht nur Privatpersonen wie Peter Prodinger interessieren sich für die mobilen Häuser. Einige Gemeinden wollen sie als Starter- oder Seniorenhäuser einsetzen. "Der Vorteil ist, dass man kein Grundstück teuer kaufen muss, sondern eines pachten kann. Die Häuser können jederzeit entfernt werde. In einer Zeit, in der die Baukosten explodieren, ist das eine gute Alternative", sagt Werner Maierhofer, der sich mit seiner Firma "Ideenpark" um die Vermarktung kümmert.

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In Neukirchen am Großvenediger steht man beispielsweise kurz vor der Umsetzung von etwa 40 barrierefreien Bauten und Starterhäusern. "Die Senioren können in ihren eigenen vier Wänden leben und trotzdem bei Bedarf gepflegt werden. Die jungen Familien können mit ihrem Haus jederzeit übersiedeln, wenn sich die Lebensbedingungen verändern", erklärt Maierhofer.

Derzeit stehen bei ihm gut 40 Hausinteressenten auf der Warteliste, die aber kein Grundstück haben. "Ich bin derzeit verstärkt auf Grundstücksuche", sagt Maierhofer.

Die Häuser selbst kosten weniger als ein Massivhaus. "Ohne Innenausbau etwa 950 Euro pro Quadratmeter, schlüsselfertig mit Bad und Küche 1950 Euro."

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