Österreich in Japan: "Ode an die Freude" für die EXPO
Von Vanessa Haidvogl
In weniger als sechs Monaten öffnet die Weltausstellung EXPO 2025 in Osaka (Japan) ihre Tore, wo Österreich unter dem Motto „Composing the Future“ seine Vielfalt und Leistungsfähigkeit in Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und Kultur präsentieren wird. Der Blickfang des österreichischen Pavillons ist ein 16,5 Meter hohes, spiralförmiges Notenband aus Holz, das in einer einzigartigen Geometrie und in innovativer Bauweise in Niederösterreich gefertigt wurde.
Die Holzskulptur zeigt die ersten Takte der „Ode an die Freude“ und steht als Symbol für Dynamik, Eleganz und Innovation. Denn sie verbindet traditionelle Holzbauarchitektur mit modernster Ingenieurskunst. Für die Konstruktionstechnik der Skulptur zeichnet Johann Moser von BWM Designers & Architects, der Architekt des Österreich-Pavillons, gemeinsam mit Peter Bauer vom Ingenieursbüro für Tragwerksplanung werkraum ingenieure (Statik), verantwortlich.
Nachhaltige Konstruktion
Die Konstruktion folgt einer geodätischen Bandkonstruktion. Geodäten sind jene Linien auf einer gekrümmten Fläche, entlang derer sich Bänder – wie in diesem Fall Holzlamellen – ohne Widerstand biegen lassen. Diese Eigenschaft wird genutzt, um die Spiralform mit geringem Kraftaufwand und ohne komplexen 3D-Fräsungen zu erreichen. Die Besonderheit der Konstruktion ist zudem, dass sie dem Prinzip „Schrauben statt Leimen“ folgt. Damit wird nicht nur eine CO2-Reduktion im Bau ermöglicht, sondern auch, dass die einzelnen Komponenten der Spirale demontierbar und wieder zusammenbaubar sind. Die Kombination dieser beiden Eigenschaften ist bisher einzigartig und leistet einen erheblichen Beitrag zur Wiederverwendbarkeit von Holzbauwerken.
Mit der Umsetzung des Projekts war die Firma Graf-Holztechnik beauftragt. Seit August entstanden in den Holzwerkshallen in Horn zwölf vorgefertigte Band-Elemente. Diese werden nun verpackt und über den Seeweg nach Japan transportiert.