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100. Geburtstag von Designer und Architekt Carl Auböck

Von Gründer Carl Heinrich Auböck bis zur nun fünften Generation reicht die 1912 gegründete Produktdesign-Werkstätte, die sich noch heute in Wien Neubau befindet. Carl Auböck III (1924-1993) hätte heuer seinen 100. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass zeigt das Architekturzentrum Wien (AzW) „Vom Besteck zur Fertighaussiedlung“. 
Das Architekturmuseum hat den Nachlass des Architekten und Designers erhalten und stellt diesen nun erstmals vor. Hier findet man Schriftdokumente, Fotos und Modellen. „Außergewöhnlich ist, dass der Nachlass so vollständig ist“, sagt Monika Platzer, eine der beiden Kuratorinnen der Ausstellung.

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Von den USA nach Wien

Geprägt wurde Auböck in den 1950er-Jahren in den USA. „Als Architekt hat Auböck die internationale Moderne nach Wien gebracht“, so AzW-Direktorin Angelika Fitz und weist auf Bauten wie die Wiener Per-Albin-Hansson-Siedlung hin, an der Auböck beteiligt war sowie an der Wohnhausanlage in der Wiener Vorgartenstraße, gemeinsam mit Carl Rössler und Adolf Hoch. Auböcks spezielles Interesse galt der industriellen, seriellen Vorfertigung von Bauelemente.

Architekt und Designer

Als Architekt hat sich Auböck einen Namen gemacht. „Man kennt seine Wohnhaussiedlungen in Wien“, so Angelika Fitz, doch Auböck hat auch eine Ausbildung als Gürtler und Ziseleur in der familieneigenen Werkstatt gemacht. Auböck kreierte etwa einen Korkenzieher in Form eines Schlüssels, der heute noch hergestellt wird. Ebenso kreierte er die Türgriffe in der wiederaufgebauten Wiener Staatsoper und das Besteck 2060, das mit einer Goldmedaille bei der Weltausstellung in Brüssel im Jahr 1958 ausgezeichnet wurde.

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Er entwarf aber auch Produktgestaltungen für renommierte Firmen wie Riedel Glas und Tyrolia – als begeisterter Skifahrer etwa Skischuhe, Skibindungen und auch Skimode.

Ab 1977 bemühte er sich, sein Wissen als Professor an der Hochschule für angewandte Produktgestaltung an die jüngere Generation weiterzugeben, Auböck war auch Gründungsmitglied der Österreichischen Werkstätten.

Die Ausstellung im AzW ist noch bis 4. November zu sehen. „Die Besucher können uns zuschauen, aber auch teils selber stöbern und die Materialien selbstständig anschauen und durchblättern“, so die Kuratorinnen Sonja Pisarik und Monika Platzer.