Wirtschaft

Forscher erwarten deutschen Wirtschaftsboom

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) sagt Deutschland einen kräftigeren Konjunkturboom voraus als die meisten anderen Experten. Das Bruttoinlandsprodukt soll 2016 um 2,2 und 2017 sogar um 2,3 Prozent wachsen, heißt es in der am Montag veröffentlichten Prognose. Im zu Ende gehenden Jahr sollen es 1,8 Prozent sein.

Sowohl die deutsche Regierung als auch andere Institute wie das Münchner Ifo oder das Essener RWI sowie die Wirtschaftsweisen erwarten in den beiden kommenden Jahren ein Plus von weniger als zwei Prozent. Trifft die Prognose zu, würde die Wirtschaft fast doppelt so schnell wachsen wie zwischen 2003 und 2013 mit durchschnittlich 1,2 Prozent.

Privatkonsum, Exporte und Flüchtlinge

"Die deutsche Konjunktur gewinnt wieder an Fahrt", erklärten die Forscher. "Getragen wird der Aufschwung nach wie vor durch den privaten Konsum, dessen hohe Zuwächse sich aus den kräftigen realen Einkommensanstiegen der privaten Haushalte speisen." Die Exporte dürften auch durch die Abwertung des Euro - die deutsche Waren in Übersee verbilligt - bald wieder kräftiger wachsen. "Zusätzliche Nachfrageimpulse gehen von den Mehrausgaben zur Unterbringung und Integration der Flüchtlinge aus", so die Ökonomen.

Haushalt: Schwarze Zahlen

Während die Zahl der Beschäftigen bis 2017 um gut 800.000 auf die Rekordhöhe von fast 43,9 Millionen steigen soll, wird bei der Arbeitslosenquote ein leichter Rückgang auf 6,3 Prozent erwartet. Der Staat dürfte in den kommenden beiden Jahren erneut schwarze Zahlen schreiben und ohne neue Schulden auskommen.