Hypo braucht heuer bis zu 3,5 Milliarden Euro
Die 2010 notverstaatlichte Kärntner Hypo Alpe-Adria dürfte nun zum Wahlkampfthema werden. Denn das Institut wird allein heuer eine staatliche Finanzspritze von bis zu 3,5 Milliarden Euro benötigen. Dies geht laut einem Bericht des Format aus dem Umstrukturierungsplan hervor, den die Bank Anfang Juli an die EU-Kommission in Brüssel geschickt hat.
Das wäre aber bei weitem noch nicht alles. In den Jahren bis 2017 könnten weitere Milliarden nötig sein, so dass unterm Strich das Hypo-Desaster den Steuerzahler nach Angaben des Finanzministeriums bis zu elf Milliarden Euro kosten könnte.
Worst Case
In der Regierung zeigt man sich gegenüber dem Bericht bedeckt. Bis zur Entscheidung der EU, die über den Plan in den nächsten Wochen entscheidet, wollen weder Finanzministerin Maria Fekter noch SP-Staatssekretär Andreas Schieder dazu Stellung nehmen. SP-Budgetsprecher Jan Krainer verweist darauf, dass diese Summen nur das Worst-Case-Szenario darstellen würden. Dass es weitere Hilfen geben wird, steht aber außer Streit.
Die Opposition übt Kritik. „Bereits die Verstaatlichung war ein schwerer Fehler, dessen Hintergründe weiterhin unaufgeklärt sind“, sagt FP-Finanzsprecher Elmar Podgorschek. Das vom Finanzministerium eingesetzte Management habe das Desaster noch verschlimmert.
Weiterhin getüftelt wird laut Format an einer Bad Bank für die Hypo, also an einer Abbaubank, in der alle Ramschkredite landen. Diese Lösung (unter Einbeziehung großer heimischer Banken, wie der KURIER berichtete) präferiert die SPÖ, Fekter lehnt dies jedoch weiter ab. Geplant sei zudem ein Börsegang der Südosteuropa-Tochter, da sich kein Käufer findet.
Verluste schreibt auch die seit April 2012 teilstaatliche Volksbanken AG (ÖVAG). Im ersten Halbjahr betrug das Minus 87 Mio. Euro.