Wirtschaft

Höhere Spar- und Kreditzinsen

Die Bausparkassen versuchen mit einer Anhebung der Sparzinsen die Kunden trotz der Halbierung des staatlichen Zuschusses bei Laune zu halten. In den ersten drei Monaten 2012 sank die Zahl der Neuabschlüsse von Bausparverträgen wegen der Diskussion über die Prämienkürzung um rund 20 Prozent. Wie berichtet hat der Staat den Zuschuss zum Bausparen per 1. April von drei auf 1,5 Prozent der Einzahlungen gesenkt.

Die Raiffeisen Bausparkasse erhöht die Sparzinsen für Neukunden ab 10. April von 3,125 auf 3,5 Prozent im ersten Jahr. Die s-Bausparkasse bietet seit Monatsbeginn ebenfalls 3,5 Prozent statt zuvor drei Prozent Zinsen für neue Bausparverträge und streicht zudem die Kontoführungsgebühr im ersten Jahr. Bei Wüstenrot gibt es schon seit längerer Zeit 3,5 Prozent Zinsen im ersten Jahr und die Bausparkasse ABV will am 8. April über die Neugestaltung der Sparzinsen entscheiden. Die Zinsen für laufende Verträge bleiben unverändert.

Die Erhöhung der Bausparzinsen ist für die Kunden aber nur ein Trostpflaster für die halbierte staatliche Prämie. Denn die Zinsanhebung macht den Ausfall des halben Zuschusses des Staates bei weitem nicht wett. Während den Bausparern durch die Kürzung der staatlichen Prämie rund 60 Millionen Euro im Jahr entgehen, bringt ihnen die jetzige Sparzinserhöhung etwa 18 Millionen Euro.

Teurer

Im Gegenzug zur Anhebung der Sparzinsen verteuern Raiffeisen und s-Bausparkasse auch die Kredite. Die Sofortfinanzierung wird bei beiden Bausparkassen um einen Viertelprozentpunkt teurer und kostet künftig drei Prozent.

Die Zinserhöhung bei den Krediten sei mit größtmöglichem Augenmaß erfolgt, um die hohe Nachfrage nach Bausparfinanzierungen nicht zu stören, betonte Raiffeisen Bausparkassen-Chef Manfred Url. Das Finanzierungsvolumen bei der Raiffeisen Bausparkasse sei im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,3 Prozent auf 224 Millionen Euro gestiegen.

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