Herbstdepression an den Aktienbörsen
Spätestens nach einem Blick auf die Kurstafeln der Aktienbörsen könnte eine ausgeprägte Herbstdepression drohen: Auch im November dominierte dort wieder einmal die Farbe Rot. Der Dow Jones Euro Stoxx 50 und der breiter gefasste Dow Jones Euro Stoxx haben im vorletzten Monat dieses Jahres um weitere 2,30 bzw. 2,64 Prozent eingebüßt. Seit Jahresbeginn sind es bereits minus 16,56 und 17,41 Prozent. Lediglich fünf Branchen weisen im November eine positive Monatsentwicklung auf. Auf Sicht seit Jahresbeginn können nur die Sektoren Gesundheit und die Lebensmittel Zugewinne aufweisen (siehe Grafik).
"Doch es gibt auch Lichtblicke, die uns in diesen herausfordernden Zeiten daran erinnern, dass Qualität sich auch in einem schwierigen Umfeld durchsetzen kann", sagt Harald Schoder, Aktienexperte in der RLB NÖ-Wien. "Während so mancher Industriebetrieb über die sich eintrübende Konjunktur klagt, schaffen es andere, ihre Produktionsstätten auszubauen und ihre Gewinne zu steigern."
Schoder nennt als "Lichtblicke" unter anderen Schoeller-Bleckmann (SBO), Volkswagen und Strabag. Der Ölfeldausrüster SBO hat in den ersten neun Monaten des Jahres den Gewinn verdoppelt. VW wiederum steuere mit weltweit großen Absatzzuwächsen unbeirrt dem Ziel, Weltmarktführer zu werden, entgegen. Und Strabag hat dank guter Auftragseingänge seine Jahresprognose erhöht.
Auch wenn Schoder die gegenwärtigen Kursniveaus an den Aktienmärkten als äußerst günstig einschätzt, so könne doch nicht ausgeschlossen werden, dass es noch zu weiteren Kursrückgängen komme. Ein Ende der aktuellen Hochschaubahnfahrt an den Börsen sei angesichts der Nervosität der Anleger nicht zu erwarten.
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