Wirtschaft

Heimwerker-Kette bauMax: Kleiner Wert, großer Verlust

Die größte österreichische Baumarkt-Gruppe hat einigen Bedarf an Heimwerker-Tätigkeit im eigenen Haus: 2012 schnellte der Verlust der bauMax-Gruppe auf 126 Millionen Euro in die Höhe. Der Umsatz dagegen schrumpfte um vier Prozent auf 1,2 Milliarden, die Eigenkapitalquote wurde auf 11 Prozent fast halbiert.

Hoffnung für 2013

Firmenchef Martin Essl ist dennoch optimistisch, 2013 wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Das Unternehmen befinde sich zwar „ohne Zweifel in einer schwierigen Situation“. Die Rahmenbedingungen in Ländern wie Rumänien, Kroatien und Slowenien würden die Entwicklung in diesen Märkten bremsen. Aber der drastische Anstieg der Verluste sei ein Einmaleffekt, der durch die Abschreibungen der Beteiligungen in Zentral- und Osteuropa im Gesamtausmaß von 241 Millionen Euro verursacht worden sei. Diese Region werde sich aber, ist der bauMax-Chef überzeugt, in den nächsten zwei, drei Jahren wieder erholen und zum Wachstum beitragen.

Derzeit liegt in vielen dieser Länder aber die Nachfrage auf dem Boden. Und in Polen, der Türkei oder Russland, wo die Wirtschaft auch in der Krise wächst, ist bauMax nicht oder nur spärlich vertreten. Der Umsatz der Baumärkte wird durch den starken Ausbau des Gartenbereichs als zusätzliche Sparte außerdem immer abhängiger vom Wetter. „Bereits ein Viertel des Umsatzes vom Schwimmbecken bis zur Thuje sind wetterabhängig“, sagt Wolfgang Richter, Chef des Standortberaters RegioPlan.

Zusätzlich drückt die zunehmende Konkurrenz aus dem Internet auf das Geschäft der Märkte. Insidern zufolge ist etwa der amerikanische Onlinehändler Amazon bereits der größte Verkäufer von Bohrmaschinen.

bauMax selbst fährt seit Ende 2012 ein rigoroses Restrukturierungskonzept. Die Schließung unrentabler Standorte – davon auch einige der insgesamt 66 Baumärkte in Österreich – und die Straffung des Sortiments sollen der Gruppe wieder schwarze Zahlen bringen. Auch der Personalabbau dürfte weitergehen. 2012 ist die Belegschaft um knapp 400 auf insgesamt 9000 Mitarbeiter geschrumpft.