Billa dehnt Lieferservice auf Graz und Linz aus
Der Online-Handel mit Lebensmitteln steckt in Österreich noch in den Kinderschuhen, erst rund zwei Prozent der Waren werden im Internet bestellt. Billa ist schon vor 15 Jahren ins Web gegangen, setzt online aber erst drei bis vier Millionen Euro um. Das Wachstum sei jedoch mit über 50 Prozent im Jahr 2013 beträchtlich, sagen die Billa-Chefs. Ab Herbst wollen sie ihren Lieferservice auf Graz und Linz ausdehnen.
Auch Lieferservice in Salzburg angedacht
Online-Handel noch nicht profitabel
Kaum Expansion geplant
Billa werde in den nächsten Jahren rund zehn Prozent seines Umsatzes ans Internet verlieren - möglichst nicht an den Mitbewerb, so Hornsteiner. Der größte Lebensmittelhändler des Landes steht daher bei der Filialexpansion auf der Bremse. "Wir werden in den nächsten Jahren moderater expandieren", sagte Hornsteiner. Billa versucht, wie auch seine Rivalen, auf der bestehenden Fläche zu wachsen. Im vergangenen Jahr "ist uns das überproportional gut gelungen", so Siess. Billa habe 2013 seinen Marktanteil auf mehr als 18 Prozent gesteigert. Zu Umsatz und Gewinn macht der Konzern keine Angaben. 2012 setzte die Billa AG laut "FirmenCompass" 5,87 Milliarden Euro um, der Jahresüberschuss betrug 219 Millionen Euro, nach einem Verlust von 12,6 Millionen Euro 2011.
Generalsanierungen
In 20 Jahren, glaubt Hornsteiner, wird es weniger Lebensmittelgeschäfte geben. "Auch das Sortiment wird sich ändern." Waschmittel oder andere schwere Waren zum Beispiel werden sich die Kunden dann vermehrt nach Hause liefern lassen.
Preisdruck
Im stationären Handel leiden die Lebensmittelhändler seit Jahren unter dem Preisdruck. Billa-Vorstand Siess sieht deshalb die 1+1-Aktionen "kritisch", wie er sagte. Aber wegen des Mitbewerbs mache man mit. Siess macht da auch Markenartikelhersteller wie Procter & Gamble mitverantwortlich. Toilettenpapier oder Waschmittel werde fast nur mehr in Aktion gekauft.
Fokus auf heimische Produkte
Mindesthaltbarkeit: Billa-Chefs skeptisch
Die Abschaffung der Mindesthaltbarkeit für lang haltbare Lebensmittel (mehr dazu in "EU will, dass Pasta, Tee und Kaffee nicht mehr ablaufen") sehen Hornsteiner und Siess hingegen "kritisch".
Das Mindesthaltbarkeitsdatum sei eine "Orientierung für den Konsumenten", meinte Billa-Vorstandssprecher Volker Hornsteiner bei einer Pressekonferenz am Dienstag. "Im Vordergrund steht die Gesundheit des Konsumenten", und bei einer fünf Jahre alten Teigware wisse man nicht, ob diese wirklich noch genießbar sei, schlug Siess kritische Töne an. Nachsatz: "In die Diskussion um die Ausdehnung des Mindesthaltbarkeitsdatum steigen wir gern ein."