Wirtschaft

Semperit will stärker in Asien wachsen

Die Semperit-Gruppe will in den nächsten Jahren das Geschäft vor allem in Asien und Amerika ankurbeln. Derzeit setzt der börsenotierte Hersteller von medizinischen Handschuhen und Kautschukprodukten für die Industrie noch fast 60 Prozent in Europa um. Erst 16 Prozent kommen aus Asien, 26 Prozent aus Nord- und Südamerika. Mittelfristig soll der Umsatz – so Semperit-Chef Thomas Fahnemann – zu je einem Drittel aus diesen Weltregionen kommen.

Medizin-Handschuhe

In Asien soll nach dem Kauf des malaysischen Herstellers Latexx Partners um rund 150 Millionen Euro im Herbst 2012 das Geschäft mit Medizin-Handschuhen kräftig wachsen. Vor allem mit Untersuchungshandschuhen, wo Semperit derzeit rund zehn Prozent Weltmarktanteil hält. Mit Latexx Partners soll der Marktanteil bis 2015 auf zwölf Prozent steigen. In absoluten Zahlen: rund 23 Milliarden Handschuhe.

Das Markt-Potenzial ist laut Fahnemann enorm: Während der Verbrauch pro Einwohner und Jahr in Europa bei 60 bis 70 Stück und in den USA bereits bei 150 Stück liege, mache er in Asien magere 10 bis 20 Stück aus. Weitere Firmenkäufe schloss Fahnemann am Donnerstag bei der Präsentation der Ergebnisse 2012 nicht aus, zuerst müsse aber einmal Latexx voll integriert werden.

2012 allerdings gab es in der Medizinsparte trotz höherer Umsätze wegen des Preisdrucks deutliche Gewinnrückgänge, das operative Ergebnis (Ebit) der Sparte brach um fast 20 Prozent auf 27,6 Millionen Euro ein. Der Industriesektor, wo Semperit unter anderem Transportbänder für Kohle- und Erzminen, aber auch Handläufe für Rolltreppen fertigt, konnte die Gewinne steigern.

Gewinnrückgang

Trotz des Rückgangs des Nettogewinns um 10,7 Prozent auf 46,2 Millionen Euro sollen die Aktionäre unverändert 0,8 Euro Dividende je Aktie bekommen. Der Umsatz der Gruppe stieg um 1 Prozent auf 828,6 Millionen Euro. Mit 445,1 Millionen steuert der Sektor Industrie den größeren Teil bei, die Sparte Medizin bringt es auf 383,5 Millionen. Die Mitarbeiterzahl stieg durch die Übernahme von Latexx Partners um 6 Prozent auf weltweit 8305.