Gute Dividenden locken mehr Geld an Börsen
Von Christine Klafl
Bei deutschen Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit liegt die Rendite (die Verzinsung im Verhältnis zum Börsenkurs der Anleihe) aktuell bei rund 1,5 Prozent. Wirklich mager, davon kommt aber auch noch die Zinsensteuer weg. Bei österreichischen Anleihen (Rendite von 1,83 Prozent) ist es auch nicht viel besser. Kein Wunder, dass zunehmend mehr Geld Richtung Aktienbörsen fließt. Dort winken nicht nur weitere Kursgewinne. Auch die Dividendenrenditen (Gewinnausschüttung im Verhältnis zum Aktienkurs) schlagen Anleihenerträge aus der Kern-Eurozone bei Weitem. Bei den großen Euroland-Konzernen liegt diese Rendite bei rund vier Prozent.
Die Aktien-Experten von Raiffeisen sagen für das heurige Börsenjahr zwei kursbestimmende Themen voraus: Dividenden sowie Erträge, die Unternehmen in Asien einfahren.
Dividenden
Wer hier gute Renditen sucht, wird auch an der Wiener Börse fündig. Die Post kommt auf 5,5 Prozent, die OMV auf 4,5, die Immofinanz auf 4,6 und die CA Immo auf 3,7 Prozent. Mehr als zehn Prozent soll es soll es etwa beim kroatischen Telekom-Konzern Hrvatski Telekom geben.
Asiengeschäft
Von den österreichischen Unternehmen würden vor allem RHI, Andritz, Lenzing, AT&S und austriamicrosystems (notiert in der Schweiz) am meisten vom Geschäft in Asien profitieren, sagen die Raiffeisen-Analysten.
Insgesamt soll heuer zwar kein berauschendes, aber doch ein recht gutes Aktienjahr werden, so die Prognose. Für die Wiener Börse lautet die Raiffeisen-Voraussage: Bis zum Sommer steigende Kurse, dann Sommerflaute mit Verlusten, gefolgt von weiteren Gewinnen. Unterm Strich sollte beim Leitindex ATX ein Jahresplus von zumindest zehn Prozent stehen. Besonders zum Kauf empfohlen werden derzeit RHI und CA Immo.
Kauftipps für Anleger, die sich in Zentral- und Osteuropa engagieren wollen: Der polnische Kohleproduzent Bogdanka, der polnische Chemiekonzern Ciech und der russische Telekomtitel MTS.