Wirtschaft

Schirnhofer muss jetzt 4,5 Millionen Euro aufbringen

Im Insolvenzverfahren des steirischen Fleischerei-Unternehmens Schirnhofer GmbH mit Sitz in Kaindorf bei Hartberg wurden am Donnerstag die ersten Weichen gestellt. "Das Unternehmen kann derzeit positiv fortgeführt werden", sagt der renommierte Insolvenzverwalter Georg Muhri zum KURIER. "Wir sind auf Schiene. Das Unternehmen wird auf jeden Fall überleben." Dem Vernehmen nach wird die Fortführung mit Hilfe von mehreren Banken finanziert. Sie sind zum Teil mit Liegenschaften besichert.

Rund 25,14 Millionen Euro Forderungen haben die Gläubiger bisher angemeldet, fast 18 Millionen Euro wurden auch anerkannt. Am 11. Februar wird die Zukunft des Traditionsunternehmens dann endgültig besiegelt. An diesem Tage werden Gläubiger über den Sanierungsplan abstimmen. Bis dahin müssen aber noch etliche Hausaufgaben gemacht werden.

So wird von Branchenkennern erwartet, dass Schirnhofer die angebotene Quote von 20 auf 25 Prozent verbessert. Auch die erste Rate, die sogenannte Barquote, soll höher als die weiteren Raten ausfallen. Unterm Strich muss Schirnhofer für die Quote rund 4,5 Millionen Euro innerhalb von zwei Jahren aufbringen. Dazu kommen noch mehrere Hunderttausend Euro Verfahrenskosten. Aus dem Fortbetrieb kann die Gläubigerquote nicht finanziert werden. Wer die Quote aufbringen wird, ist derzeit noch unklar. Zurzeit werden mit potenziellen Investoren diesbezügliche Gespräche geführt. Ein Teil davon will sich am Fleischwarenerzeuger beteiligen, ein anderer Teil will die Firma zur Gänze übernehmen. Der Liquidationswert der Schirnhofer-Assets wird auf etwa sieben Millionen Euro geschätzt, davon entfällt die Hälfte auf Liegenschaften.

Kosten reduziert

Infolge der Zielpunkt-Pleite hat Schirnhofer mehr als 70 Mitarbeiter abgebaut. Dadurch konnten die Personalkosten um deutlich mehr als 500.000 Euro gesenkt werden. Derzeit werden 230 Personen inklusive Leiharbeiter beschäftigt.