Glyphosat: US-Gericht will Milliardenstrafe senken
Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer kann in einem weiteren Prozess um Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter mit einer Senkung der Strafe rechnen. Ein Gericht in Oakland teilte gestern (Ortszeit) mit, dass die insgesamt rund zwei Milliarden US-Dollar (1,8 Mrd. Euro), die eine Geschworenenjury dem Ehepaar Alva und Alberta Pilliod zugesprochen hatte, über den verfassungsrechtlich angemessenen Rahmen hinausgehe.
Der Anteil des Strafschadenersatzes soll nach Einschätzung des Gerichts auf maximal das Vierfache des eigentlichen Schadenersatzes von 50 Millionen Dollar reduziert werden. Das wären maximal 250 Millionen Dollar. Für heute ist eine Anhörung angesetzt, in der sich die beiden Streitparteien nochmals zu dem vorläufigen Urteil äußern können.
Bayer begrüßte die Ankündigung, will für eine detailliertere Stellungnahme aber die endgültige Entscheidung des Gerichts abwarten. Erst zu Wochenbeginn hatte ein Richter in einem anderen Glyphosatprozess die von Geschworenen geforderte Strafe deutlich reduziert – von rund 80 auf etwa 25 Millionen Dollar. Bayer kündigte in diesem Verfahren bereits an, in Berufung zu gehen.