Wirtschaft

Casinos Austria spielen deutlich mehr Gewinn ein

So hübsch war diese Braut noch nie. Der österreichische Glücksspiel- und Lotterie-Konzern Casinos Austria AG (CASAG) hat im Geschäftsjahr 2015 so gut wie alle Ergebnisse der Vorjahre übertroffen. Bei einem nahezu gleichbleibenden Umsatz von 3,6 Milliarden Euro konnte der Gambling-Riese unter Führung von Karl Stoss sein Betriebsergebnis auf 100 Millionen Euro fast verdoppeln. Allein die zwölf Casinos in Österreich haben ihren Umsatz um 50 Millionen Euro und den Betriebserfolg von neun Millionen auf fast 21 Mio. Euro gesteigert.

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"Das ist das beste Ergebnis ever. Alle unsere Betriebe sind im schwarzen Bereich", sagt Stoss. So haben die Casinos die Zahl der Mitarbeiter leicht reduziert, die Kosten gesenkt, die Attraktivität der Spielangebote verbessert, neue Spielautomatenparks geschaffen und insgesamt 50 Millionen Euro investiert. 1700 Besucher zählen die zwölf inländischen Spielstätten täglich, Flaggschiff ist das Casino in der Wiener Kärntnerstraße mit einem Einspielergebnis von 82 Millionen Euro. In Wien zocken mehrheitlich ausländische Gäste (61 Prozent), für die besonders betuchten Kunden gibt es einen speziellen VIP-Spielbereich. Ließen früher reiche Russen dort den Rubel rollen, so riskieren heute Asiaten hohe Spieleinsätze.

Verluste gestoppt

Auch die verlustreiche Auslandstochter Casinos Austria International (CAI) schreibt wieder ein positives Betriebsergebnis (8,08 Mio. Euro). Zugleich wurden die Lizenz für das Casino in Sopron, Ungarn, um zehn Jahre und die Verträge für die fünf Casinos auf Luxus-Kreuzfahrtschiffen der Reederei Silverseas um fünf Jahre verlängert.

Apropos Verlängerung. "Mein Vertrag läuft bis Ende 2017", sagt Stoss. "Ich persönlich möchte sehr gern weitermachen, weil ich mit viel Engagement dabei bin. Aber Vorstände werden von den Eigentümern bestellt."

Stoss spielt dabei auf die neuen Mehrheitseigentümer an. Denn nur ein Drittel der Casinos-Anteile hält die Republik Österreich. Weitere 39,48 Prozent gehören mittlerweile schon auf dem Papier dem österreichischen Automatenhersteller Novomatic und etwa elf Prozent der tschechischen Sazka Group. Die Novomatic hält direkt auch gut 23 Prozent an der Casinos-Tochter Österreichische Lotterien. Künftig wollen Novomatic und Sazka ihre Casinos-Interessen in einem Joint Venture bündeln.

Rechtliche Hürden

Nur fehlt der Novomatic für den endgültigen Casinos-Einstieg noch der Segen der Wiener Bundeswettbewerbsbehörde und des deutschen Bundeskartellamtes sowie die aufsichtsrechtlichen Genehmigungen und Übernahme- bewilligungen in verschiedenen Ländern. Wegen der hohen Zahl bei den Spielautomaten Video-Lottery-Terminals, die die Casinos und die Novomatic betreiben, werden behördliche Auflagen erwartet.

"Wir setzen unseren Erfolgskurs 2016 fort", sagt Stoss. Derzeit liegen die Casinos-Geschäfte zehn Prozent über den Vorjahreszahlen. Damit dürfte Karl Stoss auch bei den neuen Eigentümern ganz gute Karten haben.