Wirtschaft

Gewinnsprung bei VW-Tochter Audi

Die VW-Tochter Audi hat 2014 den Gewinn zum Vorjahr um zehn Prozent auf 4,4 Milliarden Euro gesteigert. Der Umsatz legte um acht Prozent auf 54 Mrd. Euro zu, der Absatz von 1,57 auf 1,74 Mio. Stück – ein Rekordwert. Angesichts hoher Kosten für neue Modelle, Werke und Technologien und anhaltender Rabattschlachten sank jedoch die Rendite zum dritten Mal in Folge (von 10,1 auf 9,6 Prozent).

Damit lagen die Ingolstädter zwar vor Konkurrent Mercedes. Dieser holt jedoch deutlich auf (von 6,2 auf 8,0 Prozent). „Während das Durchschnitts-Fahrzeug bei Mercedes 42.718 Euro kostete, waren es bei Audi nur 30.894 Euro“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. „Dies ist der niedrigste Durchschnittspreis, den Audi pro Neuwagen seit 2004 erzielte.“

Kleine Modelle

Das Wachstum von Audi sei immer stärker von kleineren Modelle getrieben. So wurde etwa der Zuwachs der Verkäufe in USA im Jahr 2014 fast ausschließlich durch die Einführung des Audi A3 in USA erzielt. Weltweilt war im Jahr 2014 das Audi-Wachstum zu 50 Prozent von den Fahrzeugen der Audi A3-Modellreihe geprägt. Mercedes baut laut Dudenhöffer hingegen den Premium-Charakter ihrer Verkäufe weiter aus und erzielt im letzten Jahr den höchsten Durchschnittpreis von verkauftem Auto seit 2003 mit 42.718 Euro.

Audi-Chef Rupert Stadler peilt „trotz vieler Unwägbarkeiten“ auch heuer ein Rekordjahr an. Der Start ins Jahr sei gelungen, im Februar legten die Verkäufe um 7,4 Prozent zu. "Allein im ersten Quartal fahren unsere Standorte in Ingolstadt und Neckarsulm 19 Sonderschichten", sagte Stadler. Für die Konzernmutter bleibt Audi der wichtigste Ertragsbringer. Eine Gewinnprognose gab er nicht ab.

Zwei Millionen Fahrzeuge

Für heuer erwartet er erneut hohe Ausgaben für neue Modelle, Werke und Technologien, die sich zunächst auf das Ergebnis auswirkten und erst später auszahlen sollen. Stadler bekräftigte, das Ziel von zwei Millionen verkauften Fahrzeugen soll vor dem Jahr 2020 erreicht werden. Dazu sollen 2015 neue Modelle wie der verkaufsstarke A4, der Geländewagen Q7 und der Sportwagen R8 beitragen. Vom R8 bringen die Ingolstädter zudem eine Elektrovariante, ein rein elektrischer Geländewagen soll Anfang 2018 in den Autohäusern stehen.

Bis 2020 soll die Zahl der Modelle von derzeit 52 auf 60 steigen, um BMW zu überholen. Der Platzhirsch im Premiumsegment hat indes die strategisch wichtige 2-Millionen-Marke längst passiert. Audi will die Münchner unbedingt überholen; ursprünglich war dies bis 2015 geplant, dann wurde auf 2020 verschoben.

In Österreich gab es für Audi im Februar ein Minus von 34 Prozent, der Gesamtmarkt gab im Vergleich zum Vorjahresmonat um 25 Prozent nach. Grund waren die Vorziehkäufe, da es ab März des Vorjahres Steuererhöhungen wirksam wurden.