Gewerkschaften rüsten in vielen Firmen zum Arbeitskampf
Von Franz Jandrasits
Deutlich friedlicher als die Verhandlungen mit dem Fachverband Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI) dürfte am Mittwoch der Start der Lohnrunde für die zweite Metallbranche ausgefallen sein. Beim Feilschen um höhere Löhne für rund 6100 Beschäftigte der Nichteisen (NE)-Metallindustrie zeichnete sich in der ersten Runde eine Einigung auf die Inflationsrate als Basis für Erhöhungen aus. Die Gewerkschaften Pro-Ge (Metaller) und GPA (Industrieangestellte) fordern 100 Euro brutto im Monat, mindestens aber 3,4 Prozent mehr. Für Bezieher des Mindestlohnes (rund 1660 Euro) bedeutet das 6,1 Prozent mehr. Zur Branche gehören unter anderem der Aluminiumkonzern Amag, die Kupferhütte Brixlegg, Buntmetall Amstetten und die Tiroler Plansee-Werke.
Arbeitskampf
Bei den FMMI-Mitgliedsfirmen startete indes die Gewerkschaft mit den ersten Betriebsversammlungen. Diese sollen bis zum nächsten Verhandlungstermin am 22. Oktober in den meisten Betrieben durchgeführt werden. Dabei sollen bereits weitere Kampfmaßnahmen wie etwa befristete Warnstreiks beschlossen werden. Die Kollektivvertragsverhandlungen wurden am Dienstag unterbrochen. Dabei hatte das Arbeitgeber-Angebot für Verärgerung der Gewerkschaft gesorgt. Die Unternehmer bieten eine Erhöhung der Ist-Löhne um 2 Prozent, aber maximal 70 Euro im Monat. Für den Mindestlohn gibt es kein Angebot. Das werten die Gewerkschaften ebenso als Kriegserklärung wie den Unternehmer-Wunsch bei der Arbeitszeit. Dieser sieht ein Zeitkonto vor, auf dem bis zu 167,5 Mehr- bzw. Minusstunden gesammelt werden können. Ausgeglichen werden soll das Konto ohne Zeit- und Lohnzuschläge je nach Arbeitsanfall im Betrieb.